ZUSAMMENFASSUNG
Die korrekte Behandlung der Lungenarterienembolie beginnt mit einer frühzeitigen multimodalen
Einschätzung des Risikos unter Berücksichtigung der klinischen Vorhersagekraft, Laborparametern
und bildmorphologischen Risikomerkmalen. Während die Lysetherapie hauptsächlich Patienten
mit Schocksituation vorbehalten ist, kann sie bei ausgewählten stabilen Patienten
mit intermediär hohem Risiko und vertretbarem Blutungsrisiko ebenfalls in Betracht
gezogen werden. Im Niedrigrisikobereich ist eine ambulante Behandlung vertretbar.
Neue Aspekte umfassen auch den Einsatz von kathetergestützen Reperfusionsmaßnahmen,
sowie Algorithmen, um das Langzeitrezidivrisiko als auch die Entwicklung einer chronisch
thrombembolischen pulmonalen Hypertonie frühzeitig zu erkennen. Der Vorteil der verlängerten
Sekundärprophylaxe nach Lungenarterienembolie ist bei bestimmten Patienten durch Anwendung
von klinischen Vorhersagemodellen und auch im Bereich der Tumorerkrankungen durch
aktuelle Studiendaten belegt worden. Dieser Übersichtsartikel dient als Update unter
Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung und liefert Perspektiven über derzeit laufende
Studien zur Klärung von offenen Fragen in der Behandlung der Lungenarterienembolie.