Zusammenfassung
Hintergrund Der Anteil der unikondylären tibiofemoralen Endoprothetik (UKE) an den implantierten
Knieendoprothesen ist in Deutschland trotz der potenziellen Vorteile immer noch relativ
gering. Ziel dieser in der Small-Implants-Gruppe der Deutschen Kniegesellschaft (DKG)
initiierten Umfrage ist der Erhalt eines Meinungsbildes und die Einordnung in die
Literatur.
Methodik Angelehnt an das Delphi-Verfahren und das AWMF-Regelwerk „Leitlinien zur strukturierten
Konsensfindung“ wurden 19 Aussagen entwickelt, die den Mitgliedern der DKG und des
Berufsverbandes der Orthopäden und Unfallchirurgen (BVOU) mittels anonymer Onlineumfrage
zur Verfügung gestellt wurde. Insgesamt nahmen 410 Kollegen an der mit „SurveyMonkey“
durchgeführten Umfrage teil.
Ergebnisse Die größten Kontroversen ergaben sich bei der Indikationsstellung in Bezug auf eine
Gewichtslimitation und das Vorliegen einer patellofemoralen Arthrose. Allgemein zustimmend
wurde die Aussage bewertet, dass eine absolute Kontraindikation bei gesicherter kontralateraler
tibiofemoraler Arthrose im Stadium III – IV bzw. Vorliegen einer Meniskusinsuffizienz
von mehr als 50% besteht. Weiterhin wurde zustimmend bewertet, dass keine Altersgrenze
für die Implantation einer UKE besteht. Die Frage nach einer Einführung einer Mindestmenge
von mehr als 15 Implantationen pro Jahr/Operateur zur Anwendung der UKE wurde sehr
unterschiedlich gesehen.
Schlussfolgerung Die eigene Meinung, evtl. geprägt von den Erfahrungen des klinischen Alltags, kollidiert
vielfach mit den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Literatur. Intensive Schulungen
erscheinen erforderlich.
Schlüsselwörter unikondyläre Endoprothetik - Schlittenprothese - Gonarthrose - Knie - Umfrage