Zahnmedizin up2date 2020; 14(04): 319-333
DOI: 10.1055/a-1046-1504
Kieferorthopädie

Die Rolle der Zahnmedizin bei der Abklärung von Heiserkeit

Michael Fuchs

Wie oft begegnen Ihnen in der zahnärztlichen Praxis heisere Patienten? Fallen Ihnen Veränderungen des Stimmklangs überhaupt auf? Heiserkeit als Leitsymptom verschiedener Stimmstörungen kann im schlimmsten Fall das erste Zeichen eines Larynxkarzinoms sein. Muss aber jede Heiserkeit zwingend von einem Facharzt abgeklärt werden? Der Beitrag widmet sich am Beispiel kindlicher und jugendlicher Heiserkeit den Ursachen sowie den diagnostischen und therapeutischen Optionen.

Kernaussagen
  • Die Heiserkeit stellt grundsätzlich eine hörbare Veränderung des Stimmklangs dar und kann sich durch unterschiedliche akustische Phänomene bemerkbar machen.

  • Stimmklangveränderungen können nicht nur psychologisch begründet sein, sondern auch Auswirkungen auf das Verhalten Heranwachsender haben.

  • Viele angeborene Krankheitsbilder betreffen den Stimmapparat und sind dann oft durch eine Stimmstörung als ein (oder sogar als Erst-)Symptom charakterisiert.

  • Stimmlippenknötchen behindern während der Phonation den vollständigen Stimmlippenschluss und das regelrechte Schwingen der Stimmlippenepithelien an dieser Stelle. Eine Operation ist bei Heranwachsenden obsolet.

  • Stimmstörungen bei Kindern und Jugendlichen umfassen typischerweise Veränderungen des Stimmklangs, Einschränkungen der Stimmleistung und körperliche Missempfindungen im Kopf-/Halsbereich.

  • Zahnmedizinern kommt die Aufgabe zu, Symptome einer Stimmstörung auditiv zu erkennen (wie z. B. Heiserkeit, Behauchtheit, Rauigkeit, Näseln, Sprechanstrengung, Auffälligkeiten der Artikulation) und ggf. den Eltern des Kindes eine Vorstellung bei Fachärzten für Phoniatrie und Pädaudiologie oder für HNO-Heilkunde zu empfehlen.



Publication History

Article published online:
09 October 2020

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