Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2020; 14(02): 171-182
DOI: 10.1055/a-1071-4679
Notfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die untere gastrointestinale Blutung

Stephan Arndt
,
Roland S. Croner
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Publication Date:
20 March 2020 (online)

Die akute untere gastrointestinale Blutung erfordert eine rasche und sorgfältige Ursachenabklärung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Die diagnostischen Möglichkeiten sowie die therapeutischen Optionen bei der akuten unteren gastrointestinalen Blutung werden in diesem Beitrag aufgezeigt.

Kernaussagen
  • Patienten mit unterer gastrointestinaler Blutung sollten lediglich in Einrichtung aufgenommen werden, welche eine 24-Stunden-Endoskopiebereitschaft vorhalten. Ferner muss eine intensivmedizinische Überwachung gewährleistet sein.

  • Obwohl der Endoskopie hinsichtlich der Diagnostik und der Therapie unterer gastrointestinaler Blutungen eine Schlüsselrolle zukommt, spielt die interventionelle Radiologie in zunehmendem Maße sowohl im Rahmen der Lokalisationsdiagnostik als auch bei der definitiven Therapie eine immer größere Rolle.

  • Die Chirurgie hat unverändert ihren Stellenwert im Falle einer tumorbedingten Blutung, einer therapierefraktären Blutung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, einer lokalisierten Divertikelblutung, dem Hämorrhoidalleiden oder nicht bergbarem Fremdkörper.

  • Gerade durch den aktuell breiten Einsatz unterschiedlicher Thrombozytenaggregationshemmer und oraler Antikoagulanzien ist eine enge Zusammenarbeit mit Angiologen, Kardiologen und Hämostaseologen unverzichtbar.

  • Die Notwendigkeit zur Entwicklung moderner Antagonisten blutverdünnender Agenzien wurde von der Pharmaindustrie erkannt und mittlerweile für fast alle Präparate umgesetzt.