Laryngorhinootologie 2020; 99(04): 239-242
DOI: 10.1055/a-1089-3956
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kombinierte Immuncheckpoint-Inhibition bei inoperablem Gingivamelanom

Combined Immune Checkpoint Inhibition in an inoperable Gingival Melanoma
M. Neumann
Klinik für Dermatologie und Phlebologie, Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin
,
E. Ruppel
Klinik für Dermatologie und Phlebologie, Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin
,
S. Unger
Klinik für Dermatologie und Phlebologie, Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin
,
A. Zahn
Klinik für Dermatologie und Phlebologie, Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin
,
Wiebke K. Ludwig-Peitsch
Klinik für Dermatologie und Phlebologie, Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin
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Publication Date:
20 April 2020 (online)

Einleitung

Die medikamentöse Therapie des malignen Melanoms ab dem Stadium III nach AJCC 2017 hat sich in den letzten Jahren entscheidend gewandelt. Mit Einführung von Immuntherapien und zielgerichteten Therapien sowohl in adjuvanter als auch palliativer Situation konnten erheblich bessere Ansprechraten und wesentlich längere Überlebenszeiten erreicht werden als mit Chemotherapie. Zu den effektivsten Therapieoptionen zählt die Kombination aus dem PD-1-Antikörper Nivolumab und dem CTLA4-Antikörper Ipilimumab, die in Deutschland seit Mai 2016 für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom unabhängig vom Mutationsstatus zugelassen ist. Die Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab ist Monotherapien mit PD-1-Antikörpern hinsichtlich Ansprechrate, Rezidiv-freiem Überleben und Gesamtüberleben signifikant überlegen, allerdings zum Preis einer höheren Toxizität [1, 2]. Etwa die Hälfte aller mit der Kombinationstherapie behandelten Patienten erleiden Nebenwirkungen Grad 3 oder 4 [1, 2]. Auch bei irresektablen oder metastasierten malignen Melanomen der Schleimhaut, die nur selten therapierelevante Mutationen aufweisen, stellt die kombinierte Immuncheckpoint-Inhibition einen vielversprechenden therapeutischen Ansatz dar [3, 4].