Handchirurgie Scan 2021; 10(04): 279-299
DOI: 10.1055/a-1101-6949
CME-Fortbildung

Seltene Nervenkompressionssyndrome an Arm und Hand

Konstantin Frank
,
Marc Englbrecht
,
Riccardo E. Giunta

Neben dem Karpaltunnelsyndrom und dem Kubitaltunnelsyndrom als häufigste Nervenkompressionssyndrome an der oberen Extremität spielen die übrigen Kompressionssyndrome zahlenmäßig nur eine kleine Rolle und werden dadurch vielfach übersehen. Dies kann zu gravierenden Konsequenzen für die Betroffenen führen. Die Diagnostik basiert auf Anamnese, klinischer und elektrophysiologischer Untersuchung sowie ggf. Bildgebung. Die konservativen und operativen Therapieoptionen werden in diesem Beitrag vorgestellt.

Kernaussagen
  • Die selteneren Kompressionssyndrome der oberen Extremität werden häufig übersehen. Dies kann gravierenden Konsequenzen für die Betroffenen haben.

  • Anamnese und klinische Untersuchung sind die entscheidenden Punkte zur Diagnosefindung und zur Festlegung der optimalen Therapie.

  • Eine präoperative elektrophysiologische Untersuchung (EMG und Messung der NLG) ist, außer beim Pronator-teres-Syndrom, ebenfalls unverzichtbar zur exakten Diagnosestellung.

  • Eine bildgebende Diagnostik (Röntgen, Sonografie, MRT) kann ggf. ergänzende Informationen liefern.

  • Bei allen Kompressionssyndromen sollte zunächst ein konservativer Therapieversuch unternommen werden.

  • Die operative Therapie ist bei Persistenz der Symptome, klinischer Verschlechterung oder bei Gefahr der irreversiblen Läsion des Nervs indiziert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Dezember 2021

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