Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2020; 14(02): 203-217
DOI: 10.1055/a-1120-0454
Leber, Galle, Pankreas, Milz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periampulläre Tumoren: Therapie und Prognose

Torsten Herzog
,
Waldemar Uhl
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2020 (online)

Periampulläre Tumoren umfassen gut- und bösartige Neubildungen des Pankreaskopfes, des distalen Gallengangs, des Duodenums und der Ampulla Vateri. Während der 1. Teil des Artikels die Klassifikation dieser Tumoren, die Anatomie, die Symptomatik und das diagnostische Vorgehen beschreibt [1], widmet sich dieser 2. Teil der Therapie sowie der Prognose.

Kernaussagen

Kleine, gut zugängliche Duodenaladenome werden zunehmend endoskopisch abgetragen. Auch maligne Tumoren der Ampulla Vateri ohne Infiltration der Submukosa können endoskopisch entfernt werden.

  • Große Duodenaladenome, invasive Karzinome und lokal endoskopisch nicht abtragbare Tumoren sollten operativ behandelt werden. Bei den OP-Verfahren werden lokal limitierte Resektionen von onkologisch radikalen Resektionen unterschieden:

    • lokal limitierte Resektion:

      • transduodenale Ampullektomie,

      • transduodenale Adenomabtragung,

      • pankreaserhaltende Duodenektomie,

    • radikale Pankreaskopfresektion.

  • Die wichtigsten postoperativen Komplikationen sind Nahtinsuffizienzen mit daraus resultierender Dünndarm-, Pankreas- bzw. Gallefistel.

  • Die schwerwiegendste postoperative Komplikation ist die septische Arrosionsblutung.

  • Die Empfehlungen zur adjuvanten Therapie periampullärer Karzinome sind uneindeutig.

  • Der wichtigste prognostische Faktor ist die onkologische R0-Resektion.

  • Die Prognose der periampullären Tumoren ist nach wie vor schlecht. Periampulläre Karzinome haben jedoch eine wesentlich bessere Prognose als das duktale Pankreaskopfkarzinom. Das Outcome ist in Zentren bedeutend besser als in Kliniken, die diese Eingriffe selten durchführen.