Die gelatinöse Hornhautdystrophie ist eine sehr seltene, autosomal-rezessiv vererbte
Erkrankung aus dem Formenkreis der epithelialen und subepithelialen Dystrophien. Die
Patienten präsentieren sich typischerweise im 1. – 2. Lebensjahrzehnt mit tröpfchenförmigen,
gelatinösen Hornhautauflagerungen mit hoher kornealer Fluoresceinaufnahme. Typisch
sind schwere Verläufe mit ausgeprägter Rezidivneigung. Zugrunde liegt eine gestörte
epitheliale Barrierefunktion, die vermutlich zu Einlagerungen von Proteinen aus dem
Tränenfilm führt. Histologisch zeigen sich tropfenförmige subepitheliale Amyloideinlagerungen
mit korrespondierenden Defekten der Bowman-Schicht sowie einer Epithelatrophie. Neben
topischer befeuchtender und antiinflammatorischer Therapie kann in kurativem Ansatz
eine allogene perforierende Limbokeratoplastik durchgeführt werden. In dieser Kasuistik
werden die Krankheitsverläufe zweier nicht verwandter Patientinnen präsentiert. Aktuelle
Erkenntnisse zur Pathogenese
werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Kornea - Pathologie - Hornhautdystrophie - gelatinöse Hornhautdystrophie - Limbokeratoplastik
- perforierende Limbokeratoplastik