Mit der weltweit hohen Prävalenz oraler Erkrankungen sind deren Therapie und Prävention
als Kernherausforderungen für die zahnmedizinische Versorgung anzusehen [1]. Während sowohl für Karies als auch für Parodontitis erfolgversprechende Therapiestrategien
bestehen, sind der langfristige Erhalt stabiler Verhältnisse sowie die Vorbeugung
der Erkrankung beim Gesunden (Primärprävention) bisher als nicht ausreichend einzustufen
[2]. Mundgesundheit, welche die FDI World Dental Federation als Freiheit von physischen
oralen Erkrankungen, aber auch psychosozialen Einflussfaktoren sowie funktionellen
Aspekten definiert, stellt dabei einen komplexen Zustand dar [3]. Dies erfordert in der Vorbeugung oraler Erkrankungen einen Paradigmenwechsel von
einem chirurgischen, rein befundbezogenen zu einem medizinischen und demnach fallbezogenen
Vorgehen [2].