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DOI: 10.1055/a-1170-6025
Wenn die Handgelenkskontusion zur Lepra Diagnose führt – ein Fallbericht
When a wrist sprain leads to diagnosing leprosy – a case report
Einleitung
Lepra ist eine chronisch granulomatöse Krankheit, die die Haut und die peripheren Nerven befällt [1]. In den Schwann-Zellen kann sich der Erreger, Mycobacterium leprae, ungehindert durch die Wirtsimmunität vermehren, was zur Zerstörung des Myelins, sekundären entzündlichen Veränderungen und zur Zerstörung der Nervenarchitektur führt [2]. Obwohl ihre Gesamtprävalenz abnimmt, ist die Lepra weltweit nach wie vor eine der Hauptursachen einer peripheren Polyneuropathie [3]. Außerhalb ihrer Endemiegebiete ist die Krankheit oft schwer zu diagnostizieren, was zum Teil auf das mangelnde Bewusstsein für die charakteristische Kombination von Hautläsionen und Nervenschäden zurückzuführen ist. Zudem hat die Krankheit eine Inkubationszeit von mehreren Jahren, so dass Patienten in Europa oft lange Zeit nachdem sie die endemischen Gebiete verlassen haben, in denen sie infiziert wurden, erkranken. Es ist jedoch wichtig, die Diagnose so früh wie möglich zu stellen, um durch eine frühzeitige Behandlung dauerhafte Nervenschäden zu verhindern [5].
Publication History
Article published online:
12 June 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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Literaturverzeichnis
- 1 Scollard DM, Dacso MM, Abad-Venida ML. Tuberculosis and Leprosy: Classical Granulomatous Diseases in the Twenty-First Century. Dermatol Clin 2015; 33: 541-62
- 2 Ooi WW, Srinivasan J. Leprosy and the peripheral nervous system: basic and clinical aspects. Muscle Nerve 2004; 30: 393-409
- 3 Nations SP, Katz JS, Lyde CB. et al. Leprous neuropathy: an American perspective. Semin Neurol 1998; 18: 113-124
- 4 Lockwood DN, Reid AJ. The diagnosis of leprosy is delayed in the United Kingdom. QJM Mon J Assoc Physicians 2001; 94: 207-212
- 5 https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/274289/WER9335.pdf?ua=1