ZUSAMMENFASSUNG
Bei Typ-2-Diabetes ist Insulin noch immer eines der wichtigsten Antidiabetika, bei Typ-1-Diabetes ist es das einzige Antidiabetikum. Die Lebenserwartung bei Diabetes mellitus ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen und ältere Menschen mit Diabetes stellen die größte Patientengruppe dar. Damit zeigen aber auch viele Patienten ausgeprägte Funktionsdefizite, welche die Insulintherapie erheblich beeinträchtigen können. Für eine realistische Therapiezielentscheidung müssen daher neben den klassischen Begleiterkrankungen und der Lebenserwartung auch die Gesundheitskompetenz der Patienten und deren Funktionseinschränkungen im Sinne der sogenannten geriatrischen Syndrome berücksichtigt werden. Insbesondere beim Übergang von der Insulin-Selbsttherapie zur Übernahme durch externe Hilfe ist diese Einschätzung eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Aufgrund der häufigen Defizite sollten nicht nur die professionelle Pflege, sondern auch pflegende Angehörige zur Insulintherapie im Alter geschult werden. Nur so lässt sich Lebensqualität auch für ältere Menschen mit Diabetes und Insulintherapie steigern, erhalten oder ein Abbau möglichst verlangsamen.