Gesundheitswesen 2021; 83(11): 928-935
DOI: 10.1055/a-1205-0861
Originalarbeit

Sozialbedingte Ungleichheiten von Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Studierenden

Social Inequalities in Health and Health Behaviors among University Students
1   Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
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1   Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
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1   Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
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Förderung Die NuPhA-Studie wurde in Teilen von der unabhängigen Stiftung Danone Ernährung für Gesundheit e.V. gefördert (Summe. 6.700,--€; Projektnummer: 2014/01).
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Zusammenfassung

Ziel der Studie Studierende sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus von Prävention und gesundheitswissenschaftlicher Forschung gerückt. Allerdings werden sie meist als homogene Gruppe wahrgenommen. Ziel des vorliegenden Beitrags war es, zu prüfen, ob in der Gruppe Studierender gesundheitliche Ungleichheit existiert.

Methodik Zur Beantwortung der Frage wurde ein bundesweiter Studierendensurvey, die sogenannte NuPhA-Studie, herangezogen (n=689, 69,5% weiblich, Altersdurchschnitt: 22,69 Jahre).

Ergebnisse und Schlussfolgerung Tatsächlich zeigten sich Zusammenhänge zwischen sozioökonomischen Indikatoren und Gesundheit sowie Gesundheitsverhalten. Beispielsweise war die Studienfinanzierung über ein Stipendium mit einer besseren allgemeinen, psychischen und physischen Gesundheit verbunden. Insbesondere der subjektive Sozialstatus war positiv mit einer besseren allgemeinen, psychischen und körperlichen Gesundheit sowie einer höheren Sportaktivität verknüpft. Die Ergebnisse sprechen für ein Vorliegen von gesundheitlicher Ungleichheit in der zunächst homogen erscheinenden Gruppe Studierender. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Gruppe Studierender und die Wichtigkeit, gesundheitliche Ungleichheit unter Studierenden tiefergehend zu untersuchen, zu erklären und schließlich zu reduzieren.

Abstract

Aim of the study Disease prevention and health science research have focused increasingly on students in recent years. However, students are usually perceived as a homogeneous group. The aim of this article was to examine if there exist health inequalities among students.

Methods A nationwide student survey, the so-called NuPhA study, was used to answer this question (n=689, 69.5% female, average age: 22.69 years).

Results and conclusions We found that socio-economic indicators were associated with health and health behavior. For instance, being a scholarship holder was associated with a better general, mental, and physical health. In particular, subjective social status was positively associated with better general, mental, and physical health as well as higher physical activity. The results indicate that while students initially appeared to form a homogenous group, health inequalities exist among them. This suggests the need for a differentiated view on the student group and the importance of examining and explaining health inequalities among students in depth and to finally reduce them.



Publication History

Article published online:
23 July 2020

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