Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2021; 56(02): 87-89
DOI: 10.1055/a-1320-3518
Topthema
Einführung

Akute Nierenschädigung: Licht am Horizont, wenn Daten intelligent genutzt werden

Gernot Marx

Trotz jahrzehntelanger Forschung, zunehmenden Wissens über die Pathophysiologie und neuer sensitiverer Biomarker ist und bleibt die akute Nierenschädigung („acute kidney injury“) eine der großen Herausforderungen in der Intensivmedizin. Sie tritt bei 50% aller Intensivpatienten auf und ist damit ein sehr häufiges und gefährliches Problem in der Intensivmedizin. Die akute Nierenschädigung im Stadium 3 ist mit einer Mortalität der Patienten von über 40% assoziiert. Auch im Rahmen der intensivmedizinischen Behandlung von COVID-19-Patienten in Deutschland war die akute Nierenschädigung sehr häufig. Karagiannidis et al. fanden bei der Analyse von 10 021 COVID-19-Patienten, dass von 1727 beatmeten Patienten 27% dialysepflichtig waren [1]. Dagegen belief sich der Anteil bei nicht beatmeten Patienten auf lediglich 2% (130 von 8294 Patienten). Die Mortalität bei Beatmung und Dialysepflichtigkeit betrug in dieser Patientengruppe sogar 73% (342 von 469 Patienten).



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Article published online:
19 February 2021

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