Zahnmedizin up2date 2021; 15(02): 131-144
DOI: 10.1055/a-1387-4939
Zahnerhaltung, Prävention und Restauration

Moderne Präventions- und Therapiekonzepte bei dentalen Erosionen – Bewertung therapeutischer Wirkstoffe

Nadine Schlüter
,
Maxi Müller
,
Benedikt Luka
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Während vor einiger Zeit Erosionen – oder präziser erosiv induzierter Zahnverschleiß – in der zahnärztlichen Praxis eine untergeordnete Rolle spielten, zählen sie mittlerweile mit einer durchschnittlichen Prävalenz in den industrialisierten Staaten von 20 – 40% im bleibende Gebiss zu den häufigeren Erkrankungen der Zahnhartsubstanz [1]. Laut fünfter deutscher Mundgesundheitsstudie (DMS V) hatten in Deutschland etwa 45% der Erwachsenen und etwa 60% der Senioren bereits irgendeine Erosionserfahrung. Bei den 12-Jährigen waren es im Jahr 2014 auch schon circa 18%, was in etwa dem Prozentsatz der Personen mit Karieserfahrung entspricht [2] ([Abb. 1]).

Kernaussagen

Erosionen haben in den letzten Jahren in der Praxis an Relevanz zugenommen. Neben der frühzeitigen Diagnose und kausalen Therapieansätzen ist vor allem die symptomatische Therapie von Erosionen von besonderer Bedeutung. Das Ziel symptomatischer Strategien ist es, durch geeignete Beschichtung der Zahnoberfläche die Progredienz von Erosionen zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. In diesem Zusammenhang haben sich vor allem zinn- und fluoridhaltige Mundhygienemittel als besonders wirksam erwiesen. Im Schmelz können sie erosiv induzierte Substanzverluste deutlich reduzieren, im Dentin ist ihre Effektivität jedoch weniger ausgeprägt. Bei diesem Substrat sollten daher zusätzliche Beschichtungen, wie etwa mit MDP-basierten Adhäsivsystemen, in Erwägung gezogen werden.



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Article published online:
16 June 2021

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