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DOI: 10.1055/a-1493-0498
Traumatische Luxationen des Hüftgelenks
Traumatic Hip DislocationsDie traumatische Hüftgelenkluxation ist eine seltene, in aller Regel durch ein hochenergetisches Trauma verursachte Verletzung. Neben der oft augenscheinlichen Diagnosestellung ist es die Aufgabe des Radiologen, das Repositionsergebnis umgehend und zuverlässig zu beurteilen und in weiterführenden Schnittbildverfahren wie CT und MRT das Verletzungsausmaß exakt zu dokumentieren.
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Die seltenen traumatischen Luxationen des Hüftgelenks treten üblicherweise nach hochenergetischem Trauma auf. Typisch dafür sind Verkehrsunfälle und Sportverletzungen.
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Neben der ossären Konfiguration des Hüftgelenks sind extrakapsuläre Bandstrukturen wie das Lig. iliofemorale, das Lig. ischiofemorale und das Lig. pubofemorale von entscheidender Bedeutung.
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Die häufigste Luxation nach posterior tritt bei einer axialen Krafteinwirkung auf das adduzierte Hüftgelenk bei gleichzeitiger Beugung im Knie- und Hüftgelenk auf. Für die deutlich seltenere Luxation nach anteroinferior ist eine forcierte Abduktion, Außenrotation und Beugung des Hüftgelenks erforderlich.
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Das Ausmaß der Begleitverletzungen bestimmt maßgeblich die Prognose und ist verantwortlich für etwaige Komplikationen wie die posttraumatische Arthrose, heterotope Ossifikationen und die Osteonekrose des Femurkopfes.
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Als bildgebendes Verfahren dient die konventionelle Röntgenuntersuchung der Diagnosesicherung sowie insbesondere auch der Kontrolle nach erfolgter Reposition. Ergänzende Schnittbildverfahren sollten zur genaueren Darstellung der ossären (CT) und chondrolabroligamentären (MRT) Begleitverletzungen durchgeführt werden.
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Die vorgestellten Klassifikationssysteme berücksichtigen neben der Dislokationsrichtung insbesondere das Ausmaß der Begleitverletzungen. Neben der Klassifikation für traumatische Hüftgelenkluxationen von Thompson und Epstein werden die Einteilung der Femurkopffrakturen nach Pipkin sowie der Azetabulumfrakturen nach Judet und Letournel am häufigsten angewendet.
Publication History
Article published online:
04 December 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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