Radiologie up2date 2021; 21(04): 309-328
DOI: 10.1055/a-1493-0542
Interventionelle Radiologie

Diagnostik und Therapie von Gefäßmalformationen

Diagnosis and Therapy of Vascular Malformations
Michael Doppler
,
Wibke Uller

Die Gefäßmalformationen zählen zur Erkrankungsgruppe der vaskulären Anomalien. Aufgrund ihres z. T. sehr heterogenen klinischen Erscheinungsbildes werden die vaskulären Malformationen bzw. Anomalien nicht immer korrekt klassifiziert und bezeichnet. Weil sich die Therapien je nach Erkrankung jedoch erheblich unterscheiden, sind eine korrekte Klassifikation und Diagnose essenziell für den Behandlungserfolg.

Kernaussagen
  • Goldstandard für die Einteilung vaskulärer Anomalien ist die von der International Society for the Study of Vascular Anomalies (ISSVA) veröffentlichte und stetig aktualisierte Klassifikation. Demnach unterscheidet man vaskuläre Tumoren (Läsionen mit einer proliferativen Komponente) und vaskuläre Malformationen (nicht proliferative Veränderungen).

  • Bei der Bildgebung ist die Sonografie die Basisdiagnostik, die MRT wichtig bei vaskulären Malformationen und die CT relevant bei der Beurteilung einer knöchernen Beteiligung.

  • Eine Therapie an einem interdisziplinären Zentrum ist essenziell, wobei interventionell-radiologische Verfahren (vor allem Embolisation und Sklerosierung) eine zentrale Rolle spielen.

  • LM sind hyperintens auf T2w und hypointens (seltener intermediär) auf T1w Sequenzen. Bei makrozystischen LM ist ein Enhancement der Zystenwände, bei mikrozystischen LM ein schwaches flächiges Enhancement typisch.

  • VM weisen einen Flüssigkeits-Flüssigkeits-Spiegel, eine homogene Kontrastmittelaufnahme sowie ggf. Phlebolithen auf.

  • AVM zeigen auf T2w Sequenzen kräftige Flow Voids innerhalb der Gefäße.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. Dezember 2021

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