Neurologie up2date 2022; 05(02): 157-170
DOI: 10.1055/a-1514-3617
Schlafstörungen

Schlafbezogene Atmungsstörungen in der klinischen Neurologie

Peter Young
1   Neurologische Klinik Reithofpark, Bad Feilnbach, Deutschland
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Schlafbezogene Atmungsstörungen sind in der klinischen Neurologie häufig. Die Symptome während des Schlafens und die Folgen am Tag sind für viele neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, neuromuskuläre und neurodegenerative Erkrankungen klinisch relevant. Die Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen erfolgt in erster Linie mittels unterschiedlicher nicht invasiver Ventilationsverfahren in der Nacht. Zielgerichtete Fragen im Hinblick auf schlafbezogene Atmungsstörungen und die Frage nach Tagessymptomen sollte fester Bestandteil der neurologischen Anamnese sein.

Kernaussagen
  • Die klinisch relevanten schlafbezogenen Atmungsstörungen sind das obstruktive Apnoe-Syndrom (OSAS), das zentrale Apnoe-Syndrom (ZAS) und die alveoläre Hypoventilation.

  • Das obstruktive Apnoe-Syndrom ist häufigste Form der schlafbezogenen Atmungsstörung in Assoziation mit dem Schlaganfall.

  • Jede Form der strukturellen Hirnläsion (vaskulär, inflammatorisch, tumorbedingt) kann mit einer schlafbezogenen Atmungsstörung assoziiert sein.

  • Die alveoläre Hypoventilation ist ein Zeichen der paretischen Atmungs- und Atemhilfsmuskulatur.

  • Das führende diagnostische Zeichen der alveolären Hypoventilation sind nächtliche Hyperkapnien mit Werten über 50 mmHg, gemessen mittel transkutaner Kapnometrie.

  • Die Therapie mittels CPAP für das obstruktive Apnoe-Syndrom ist keine Beatmung, sondern dient der Vermeidung des oropharyngealen, temporären Kollaps durch einen kontinuierlichen positiven Festdruck oder eine adaptive Druckregulation.

  • Durch eine adäquate nicht invasive Beatmung lassen sich das zentrale Apnoe-Syndrom und die alveoläre Hypoventilation behandeln.

  • Das primäre Ziel der Therapie stellt eine Verbesserung der Tagessymptome wie Tagesschläfrigkeit, Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit am Tage dar.

  • Die Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen stellt eine symptomatische Therapie dar.

  • Die Polysomnografie ist die diagnostische Methode der Wahl für die Diagnosestellung einer schlafbezogenen Atmungsstörung.



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Article published online:
14 June 2022

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