Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2022; 17(06): e3-e14
DOI: 10.1055/a-1521-2203
Grundlagen

EndoProthetikZentrum

Isabell Weber
,
Andreas Roth
,
Christina Pempe
,
Christian Lycke
,
Szymon Goralski
,
Mohamed Ghanem

In Deutschland werden jährlich ca. 400 000 Hüft- und Knieendoprothesen eingesetzt [1]. Die Implantation solcher Kunstgelenke ist eine Routineoperation. Doch nur durch die Einhaltung von hohen Qualitätsstandards kann eine optimale Versorgung der Patienten sichergestellt werden. Die Zentrenbildung und die Einführung von Registern für endoprothetische Versorgungen zunächst von Hüft- und Kniegelenk soll diese hohen Qualitätsstandards garantieren.

Kernaussagen
  • Ein allgemeiner Trend zur Bildung von Zentren in den medizinischen Fächern trägt nachweislich zu Qualitätsverbesserung und höherer Kosteneffizienz bei.

  • Das Erreichen von hohen Qualitätsstandards in der endoprothetischen Versorgung bedarf klarer Anforderungen an Kompetenzen, Strukturen und Prozesse.

  • Um den Titel EPZmax tragen zu dürfen, sind u. a. jährlich insgesamt 200 Endoprotheseneingriffe notwendig – davon mindestens 50 Implantationen eines bikondylären Oberflächenersatzes und mindestens 50 Hüftendoprotheseneingriffe. Außerdem werden 50 Wechseloperationen an Hüft- oder Kniegelenk gefordert.

  • Erste Studien nach Einführung des Zertifizierungskonzeptes belegen eine Verbesserung von Qualitätsindikatoren. Bisher gibt es allerdings keine abschließende evidenzbasierte Aussage hinsichtlich der Wirksamkeit einer Zertifizierung nach EndoCert.

  • Die Zertifizierung erfordert einen erheblichen zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand, der sich derzeit im DRG-System nicht widerspiegelt.



Publication History

Article published online:
17 November 2022

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