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DOI: 10.1055/a-1591-4919
Bewegung ist hilfreich bei Depressionen
Ruhr-Universität Bochum
Dass Bewegung bei Depressionen doppelt hilfreich ist, belegt eine Studie der Universitätsklinik für Psychiatrie der Ruhr-Universität Bochum am Campus Ostwestfalen-Lippe: Körperliche Aktivität mindert nicht nur die depressiven Symptome. Sie steigert auch die Veränderungsbereitschaft des Gehirns, die Voraussetzung für Anpassungsund Lernprozesse ist.
„Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig vermeintlich einfache Dinge wie körperliche Aktivität in der Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen wie Depressionen sind“, so Studienleiterin Privatdozentin Dr. Karin Rosenkranz. Die Studie wurde in der Zeitschrift Frontiers in Psychiatry veröffentlicht.
Die Studienteilnehmer wurden je einer von zwei Gruppen zugeteilt, von denen eine ein 3-wöchiges Bewegungsprogramm absolvierte. Das Programm war abwechslungsreich, enthielt spielerische Elemente, hatte aber keinen Wettbewerbsoder Prüfungscharakter, sondern erforderte die Zusammenarbeit der Beteiligten. Die andere Gruppe nahm an einem Kontrollprogramm ohne körperliche Aktivität teil.
Vor und nach dem Programm bestimmte das Studienteam jeweils die Schwere der depressiven Symptomatik, wie Antriebsund Interessenlosigkeit, Motivationsmangel und negative Gefühle. Darüber hinaus wurde die Veränderungsbereitschaft des Gehirns, die sogenannte Neuroplastizität, gemessen. Sie kann mit der transkraniellen Magnetstimulation von außen bestimmt werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Depressiven die Veränderungsbereitschaft des Gehirns im Vergleich zu Gesunden niedriger ist. Nach dem Programm mit körperlicher Aktivität stieg diese Veränderungsbereitschaft signifikant an und erreichte die Werte von Gesunden. Zeitgleich gingen in der Gruppe die Depressionssymptome zurück.
Publication History
Article published online:
19 November 2021
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