Erfahrungsheilkunde 2021; 70(05): 292
DOI: 10.1055/a-1641-9815
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Rezension

Das Corona Syndrom

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Die Corona-Krise (Stand August 2021) hält uns seit 1 ½ Jahren in ihrem Bann. Ist eher das Virus oder sind die Maßnahmen dagegen so furchtbar für uns? In jedem Fall bringt das „Corona-Syndrom“ Leid und Tod über die Menschen, vernichtet wirtschaftliche Existenzen und spaltet Gemeinschaften von der Familie bis hin zur Gesellschaft.

Dr. Michael Nehls (u. a. Autor der Bücher „Alzheimer-Lüge“ und „Algenöl“) wählt ganz andere Perspektiven als diejenigen, die wir aus den Massenmedien kennen. Er zeigt auf, dass es einfache und wirkungsvolle Möglichkeiten gibt, um die Gefahr einer schweren Erkrankung zu reduzieren. So verwundert es ihn, dass ein vermeintliches „Killer-Virus“ in 99,7 % der Fälle harmlos bzw. nicht tödlich verläuft (S. 13). „Nicht das Coronavirus selbst stellt also für uns die eigentliche Gefahr dar, sondern ein inadäquat reagierendes Immunsystem, das einen derartigen Zytokinsturm entfacht: Statt zu einer erfolgreichen Selbstverteidigung kommt es zur Selbsttötung“ (S. 15).

Eine Korrektur eines zum Zytokinsturm neigenden Immunsystems habe hingegen nur Vorteile (S. 17):

  • schneller Schutz vor schweren Covid-Verläufen

  • keine Notwendigkeit von Lockdowns

  • Schutz vor schweren Verläufen durch neue Covid-Varianten

  • zusätzlicher Schutz vor anderen viralen Infektionen wie Influenza

  • Schutz vor Krebs, Alzheimer und vielen anderen Zivilisationskrankheiten

Die beiden Hauptursachen für ein fehlgesteuertes und überreagierendes Immunsystem sind nach Nehls:

  1. ein chronischer Mangel an essenziellen Mikronährstoffen sowie

  2. eine chronisch erhöhte Zufuhr an Zucker und an ungesunden Fettsäuren (S. 41).

Er konstatiert, dass „in den meisten Fällen der Tropfen (das Coronavirus) das Fass (die chronische Entzündung) zum Überlaufen (Zytokinsturm) bringen konnte. Sehr wahrscheinlich währte der chronische Entzündungsprozess noch nicht lange oder intensiv genug. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein neuer viraler Angriff zur tödlichen Gefahr wird“ (S. 87).

Nehls wendet sich am Ende des Buches vom Individuum der politisch-sozialen Dimension zu: „Die Eingriffe in nahezu alle Lebensbereiche führen dabei zu einer Verschärfung der chronischen Entzündungslage in der breiten Bevölkerung. Dies wiederum macht die Menschen anfälliger für einen Zytokinsturm und einen schweren Covid-19-Verlauf“ (S. 160). „Vielleicht wird der einmal eingeschlagene Kurs deshalb nicht geändert, weil dies bedeuten würde, dass man damit zugäbe, zu lange falsch reagiert zu haben, was das Risiko eines gewaltigen Imageverlustes mit sich brächte – und das einer gewaltigen Klagewelle“ (S. 174).

Neben individuellen Bewältigungsstrategien werden dann auch wegweisende Utopien entworfen, mit denen sich zukünftige Krisen möglicherweise besser bewältigen lassen: „Ich denke da ein Schulfach ‚Ernährung und Lebensstil‘, an medizinische Leitlinien, die präventive Untersuchungen wie die Vitamin-D-Analyse oder Omega-3-Index-Bestimmungen zur Kassenleistung machen, aber auch an ein politisches Umdenken, weg vom rein nationalen Denken und Handeln hin zum Verhindern globaler Katastrophen“ (S. 179).

Das Buch stellt eine unaufgeregte, sachliche Zusammenfassung des Wissensstandes zu Corona mit dem Stand Mai 2021 dar. Die wesentlichen Punkte (Immunsystem, Zytokinsturm, Gerinnung) werden aber unabhängig von weiteren Wellen oder Mutanten dauerhaft Gültigkeit besitzen. Es sei jedem, der über den Tellerrand der Mainstream-Verlautbarungen hinausschauen möchte, dringend ans Herz gelegt. Als Wissenschaftler belegt er seine Behauptungen selbstverständlich ausführlich mit wissenschaftlichen Zitaten und Quellen. Wer nicht seiner Meinung ist, wird es schwer haben, ihn einfach in eine „Querdenker-Ecke“ abzuschieben. Jeder Therapeut, aber auch jeder Laie, der sich für das Thema interessiert, sollte „Das Corona-Syndrom“ gelesen haben.

Die Professoren Lauterbach, Wieler, Drosten, Herrn Spahn und Konsorten würde ich auf der Toilette einsperren und nicht eher rauslassen, bis sie das Buch gelesen haben. So viel nicht ganz gewaltfreie Kommunikation sei mir erlaubt – schließlich ist es ja auch nicht gerade gewaltfrei, die gesamte Bevölkerung zeitweise einzusperren. Und das ohne jegliche wissenschaftliche Begründung. Die wenigen retrospektiv erhobenen Daten belegen ja die völlige Wirkungslosigkeit dieses Ansinnens [1].

Fazit: Man kann dem Buch nur weite Verbreitung wünschen – und den Menschen in unserer Gesellschaft, dass sie eigenverantwortlich beginnen, selbst aktiv zu werden, um Entzündungen Herr zu werden und das Immunsystem zu stärken. Die nächste Welle/Pandemie kommt bestimmt!

Dr. med. Volker Schmiedel, Baar, Schweiz



Publication History

Article published online:
12 October 2021

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Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

 
  • Literatur

  • 1 Bendavid E, Oh C, Bhattacharya J. et al. Assessing mandatory stay-at-home and bussiness closure effects on the spread of COVID-19. Eur J Clin Invest 2021; 51 (04) e13484 DOI: 10.1111/eci.13484.