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DOI: 10.1055/a-1643-9255
Känguru-Methode: am besten so früh wie möglich

Wenn untergewichtige Neugeborene auf die Welt kommen, dauert die Stabilisierung Stunden bis Tage. Die anschließend durchgeführte Känguru-Methode reduziert u. a. die Sterblichkeit und die Häufigkeit von Infektionen. Die Studiengruppe der WHO zeigt jetzt: Auch instabilen Neugeborenen sollte das unterstützte Bonding zugutekommen. Die Autoren sehen darin eine große Chance, insbesondere in einkommensschwachen Weltregionen.
Die umgehende und kontinuierliche Känguru-Intervention verbesserte das neonatale Überleben untergewichtiger Neugeborener um 23 %. Die Autoren diskutieren verschiedene Mechanismen, die begünstigend sein könnten: Eine Kolonisierung mit protektiven mütterlichen Hautkeimen, früheres Stillen, das reduzierte Infektionsrisiko durch weniger Fremdpersonen, ein intensiveres Glukose-Monitoring und die geringere Stressbelastung. Die Arbeitsgruppe hält die Ergebnisse in ressourcenarmen Weltregionen für repräsentativ und richtungweisend. Die „Number-needed-to-treat“ betrug 27 für die Vermeidung eines Todesfalls.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. Dezember 2021
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