Corona – die Rückkehr der Pest. Gedichte

Der in Fröbersgrün bei Plauen/Vogtland im Ruhestand lebende 74-jährige Hautarzt, Epidemiologe und Tropenmediziner Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Martin Pönnighaus hat mit seinem aktuellen Buch weit über 20 Prosa- und Gedichtsbände verfasst. Er schildert hierin in 96 Gedichten seine eigenen Erlebnisse und Gefühle und die von Nachbarn, Bekannten und Patienten sowie von Pflegerinnen und Pflegern, Ärztinnen und Ärzten in einem großen vogtländischen Krankenhaus der Schwerpunktversorgung während der zweiten und dritten Welle der SARS-2/COIVID-19-Pandemie. Das Werk ist ein meisterliches Epitaph für die „vergessenen“ Opfer der Pandemie, die oft starben, ohne ihre Angehörigen sehen oder sich von ihnen verabschieden zu können. Manche „Episoden“ haben mich zu Tränen gerührt. Auch schildert er eindringlich die körperliche und seelische Belastungen des Behandlungspersonals auch in einem Umfeld, in dem oft, auch im engsten privaten Bereich, Leugner und Verharmloser der Erkrankung zu finden waren. Pönnighaus bleibt seiner Arbeitsweise treu, in seine Gedichte den Inhalt zahlreicher persönlicher Gespräche mit Betroffenen einfließen zu lassen. Mitarbeiter in der Notaufnahme, der „Corona-Stationen“, der Intensivstation und der Palliativstation des Klinikums schildern darin ihre Erlebnisse, Ängste und Sorgen. Das Werk erlangt dadurch ein Höchstmaß an Authentizität und stellt ein eindrucksvolles zeitgeschichtliches Dokument dar. Darüber hinaus stellt es eine noch aktuelle Mahnung an den Leser dar, sich in der noch anhaltenden Pandemie verantwortungsbewusst und solidarisch zu zeigen. Ich wünsche dem Buch breiteste, auch überregionale Aufmerksamkeit. Es sollte „Pflichtlektüre“ an Schulen und für „Querdenker“ sein, aber das ist wahrscheinlich müßig und ein „Eingriff in deren Grundrechte“. Das Buch wird eingeleitet durch sehr erhellende Ausführungen des Germanisten Prof. Dr. Rüdiger Bernhard zu Person und Werk des Autors.

Prof. Dr. Lutz Kowalzick, Plauen

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Article published online:
16 March 2022