Schon vor der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 hatten die
Alliierten Standgerichtsverfahren verworfen und sich darauf verständigt, Kriegsverbrechen,
Verbrechen gegen das Völkerrecht und die Menschlichkeit gerichtlich zu ahnden [1]. Vor 75 Jahren fand vom 9. Dezember
1946 bis zum 20. August 1947 in Nürnberg vor dem US-amerikanischen Militärtribunal ein
Prozess statt, der sich mit Ärzten und den von ihnen während der NS-Zeit begangenen
Medizinverbrechen befasste ([Abb. 1]).