Radiologie up2date 2022; 22(04): 341-357
DOI: 10.1055/a-1759-0023
Kopf/Hals-Radiologie

Zystische Halsläsionen im Schnittbild

Cystic Lesions in the Imaging of the Neck
Thomas J. Vogl
,
Rania Helal

Zusammenfassung

Zystische Läsionen sind in der Halsbildgebung relativ häufig. Es kommen verschiedene angeborene oder erworbene Veränderungen als Ursache infrage, die primär mit Ultraschall, aber auch mit CT und MRT und ggf. auch bioptisch analysiert werden sollten, um die adäquate Therapie einleiten zu können. In diesem Beitrag werden die bildgebenden Kriterien dieser zystischen Läsionen dargestellt.

Abstract

Cystic lesions are relatively common in neck imaging. There are different cystic lesions that can be classified according to their location in the neck spaces or their origin (congenital or acquired). The primary imaging modality is mostly the ultrasound, but the CT and MRT are usually needed in deep or complicated cases for the proper assessment of the extent, solid parts and the effect on the surroundings. Imaging guided biopsy may be needed in certain cases before initiating the appropriate therapy.

Kernaussagen
  • Hochauflösender Ultraschall ist die übliche initiale Bildgebungsmodalität bei der Aufarbeitung der zystischen Läsionen am Hals, weil damit die zystische Art und die Lage der Läsion in Bezug auf die umgebenden Strukturen beurteilt werden kann.

  • Die Feinnadelaspirationszytologie ist bei Verdacht auf solide Bestandteile oder Verkalkung in einer Ductus-thyroglossalis-Zyste zum Ausschluss eines gleichzeitig bestehenden Schilddrüsenkarzinoms indiziert.

  • Das Vorhandensein von Weichteilgewebe innerhalb einer Laryngozele deutet auf einen zugrunde liegenden Kehlkopftumor hin.

  • Multiple beidseitige Speicheldrüsenzysten können bei HIV, chronischen Infektionen und Autoimmunsialadenitis, am häufigsten beim Sjögren-Syndrom, beobachtet werden.

  • Die diffusionsgewichtete Sequenz kann bei der Differenzierung einer malignen Lymphadenopathie mit zentraler Nekrose (peripherer Rand der Diffusionsbeschränkung) von einer inflammatorischen Lymphadenopathie (zentral eingeschränkte Diffusion) helfen.



Publication History

Article published online:
30 September 2022

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