Radiologie up2date 2022; 22(04): 321-338
DOI: 10.1055/a-1759-0037
Abdominelle und gastrointestinale Radiologie

Maligne Gallengangtumoren: Diagnostik und therapeutische Grundlagen

Cholangiocarcinoma: Diagnostics and Therapeutic Principles
Frank Fischbach

Plötzlich gelb! Der Ikterus ist meist ein spätes Zeichen für den primären Leberkrebs der Gallengänge. Die Differenzialdiagnosen sind vielseitig. Klinik, Laborparameter und der Ultraschall helfen, eine Cholestase und Konkremente zu identifizieren – eine weiterführende Diagnostik ist dann die Domäne der Schnittbildgebung und insbesondere der MRT und der MRCP [1].

Kernaussagen
  • Das Gallengang- oder Cholangiokarzinom (CCC) ist ein primär hepatisches Adenokarzinom mit einer schlechten Prognose.

  • Die kurative Therapie erfordert meist eine ausgedehnte Operation, da ein diffuses Wachstum entlang der Gallengänge ein genaues präoperatives Staging verhindert.

  • Unterteilt wird das CCC nach der Lokalisation in einen intrahepatischen Typ, einen hilären Typ, einen peripheren Typ und das Gallenblasenkarzinom.

  • Der hiläre Typ – oder auch Klatskin-Tumor – wird nach Bismuth-Corlette weiter unterteilt. Ein zusätzliches Staging der Lymphknoten und Gefäßinfiltration ist für das operative Vorgehen nötig.

  • Das intrahepatische CCC ist meist eine große Raumforderung mit einer arteriell randständigen Kontrastanreicherung und einer zentripetal zunehmenden Anreicherung in den venösen Phasen.

  • Weitere Kriterien sind das Target Sign in der Diffusionsbildgebung und in der hepatozytenspezifischen Spätphase.

  • Das hiläre CCC ist oft nicht abgrenzbar. Hinweisend ist eine Unterbrechung oder unregelmäßige Stenosierung der Gallengänge im Bereich der Bifurkation.



Publication History

Article published online:
28 November 2022

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