Schlüsselwörter
Arthrodesen - Mittelfuß - Rückfuß - rheumatischer Fuß
Key words
arthrodesis - rheumatic foot - hindfoot - midfoot
ACPA Antizitrullinierte Protein-Antikörper
DGRh Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie
DMARD Disease Modifying Antirheumatic Drugs
DOAKS direkte orale Antikoagulanzien
DVT Digitale Volumen Tomographie
FLS Fibroblastenähnliche Synovialzellen
HWZ Halbwertszeit
MMP Matrix-Metalloproteinasen
OSG oberes Sprunggelenk
RAD Rheumatischen Autoimmun Erkrankung (rheumatic autoimmune disease)
USG unteres Sprunggelenk
Einleitung
Die phylogenetische Entwicklung des Fußes hin zu einer Stützfunktion
für den aufrechten Gang hat zu Anpassungen der ossären Strukturen,
aber auch der Sehnen, Muskeln und Bandverbindungen geführt. Der
größte Unterschied gegenüber dem Greiforgan Hand ist die
Aufrichtung und Supination des Calcaneus gegenüber dem Talus und die
vermehrte Lasteinleitung über den ersten und zweiten Strahl ([Abb. 1]). Veränderungen im
Rückfuß haben Auswirkungen auf Mittel- und Vorfuß.
Anatomisch gliedert sich der Fuß gemäß der lateinischen
Nomenklatur in Tarsus, Metatarsus und Antetarsus. Zum Tarsus gehören neben
dem Rückfuß, auch die Cuneiformia und bilden mit diesen eine
funktionelle Einheit. Insofern kann und dürfen Talus, Calcaneus, Naviculare
und Cuboid nicht alleine betrachtet werden, sondern die Fußwurzelknochen mit
einbezogen.
Abb. 1 Säulenmodel des Fußes. Quelle: Schünke
M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. 1.30
Fußgewölbe im Überblick und Quergewölbe. In:
Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K, Hrsg.
Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5.,
vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.
doi:10.1055/b-006–149643.
Veränderungen an Tarsus und Metatarsus werden meist später bemerkt
als Pathologien an den Zehen. Gleichzeitig sind Knick-Senk-Füße mit
Abflachung des Längsgewölbes und einer damit einhergehenden
Fehlrotation des Rückfußes eine der häufigsten
Veränderungen des Fußes. Prozentual dominieren degenerative Prozesse
als Ursache der Pathologie, gefolgt von sekundär arthrotischen und
entzündlichen Veränderungen. Angeborene Fehlbildungen sind weitaus
seltener. Ist bei den degenerativen und den posttrumatischen Gelenken der Knorpel
das „main target“, so greifen die inflammarotischen Erkrankungen
primär an den synovialen und lagamentären Zellen an.
Durch die Aufrichtung des Calcaneus kommt es zu einer Verspannung der Bandstrukturen
zwischen Talus und Calcaneus, die für die physiologische Funktion des
Rückfußes von entscheidender Bedeutung sind ([Abb. 1]
: Säulenmodel des
Fußes.)
[1]). Neben dem
Pfannenband zwischen Talus, Calcaneus und Naviculare dient die Sehne des M. tibialis
posterior als dynamische Stütze (hier sei auf den Artikel von I. Arnold im
gleichen Heft verwiesen)([Abb. 2]
:
Aufsicht auf das Pfannenband von dorsal. Der Talus ist
„herausgeklappt“; [Abb.
3]
: aktive Verspannung Gewölbe (von posterior).
Abb. 2 Aufsicht auf das Pfannenband von dorsal. Der Talus ist zur
besseren Sicht „herausgeklappt“. Quelle: Schünke M,
Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. 1.27 Fußgelenke: oberes
und unteres Sprunggelenk. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U,
Voll M, Wesker K, Hrsg. Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie
und Bewegungssystem. 5., vollständig überarbeitete Auflage.
Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-006–149643.
Abb. 3 aktive Verspannung Gewölbe (Posterior). Quelle:
Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. 1.30
Fußgewölbe im Überblick und Quergewölbe. In:
Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K, Hrsg.
Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5.,
vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.
doi:10.1055/b-006–149643.
Nach Darstellung der Grundzüge der Pathologie und Pathophysiologie am Tarsus
folgen allgemeine Überlegungen zur Diagnostik und Bildgebung. Der Abschnitt
zur Therapie gliedert sich in konservative und operative Aspekte, bevor auf die
einzelnen spezifischen Behandlungen nach Leitregion eingegangen wird. Komplikationen
und die Nachbehandlung komplettieren die Ausführungen.
Pathologien und Pathophysiologie
Pathologien und Pathophysiologie
Dreh- und Angelpunkt des Rückfußes ist die Position des Talus
gegenüber den übrigen Strukturen am Fuß, insbesondere dem Os
naviculare. Auf die Fehlentwicklungen und ihre Therapie gehen M. Arbogast und
Kollegen in ihrem Artikel in der gleichen Ausgabe der Zeitschrift ein. Am
ausgewachsenen Fuß dominiert zumeist eine Destruktion des
Talonaviculargelenks mit dem Bild des Pes planovalgus mit Tiefertreten des
Talushalses nach medial bei Nachlassen der passiven (Pfannenband) und aktiven (M.
tib. posterior) Stabilisatoren ([Abb. 2] und
[3]). Der Verlust der
ligamentären Integrität der Sehne des M. tibialis posterior
führt zu einer Desintegration des Talonaviculargelenks und zu einer
sekundären Fehlstellung im Mittel- und Vorfuß mit einem
pathologischen Gangbild [2]. Viele Patienten
weisen in der Folge eine zunehmend valgische Beinachse im Stand auf. Das
Abrollverhalten des Vorfußes zeigt eine vermehrte Belastung des medialen
Fußrandes im Großzehengrundgelenk mit
Förderung/Verschlechterung eines Hallux valgus. Der Fersenauftritt
liegt medial, was sich an einem veränderten Sohlenabrieb zeigt.
Neben einer angeborenen Bindegewebsschwäche, den degenerativen und
traumatischen Bandschädigungen kommt es bei Rheumatischen
Autoimmunerkrankungen (rheumatic autoimmune disease; RAD) zu einer
Schädigung der kapsulären und ligamentären Strukturen [3]
[4].
Hierbei nehmen Fibroblasten und durch antizitrullinierte Protein-Antikörper
(ACPA) aktivierte fibroblastenähnliche Synovialzellen (FLS) und deren
Interaktion mit Zellen des Immunsystems wie Neutrophilen und T-Zellen eine
Schlüsselrolle ein [5]. Im Gelenk
führt eine übermäßige Proliferation der FLS zu
hyperplastischem Pannus und einer vermehrten Sekretion von chondrotoxischen
Mediatoren wie Matrix-Metalloproteinasen (MMP). Darüber hinaus
schädigen MMP und ACPA direkt die Zelladhäsion und -integration der
periartikulären Kapsel-Band-Ansätze [6]. Die fortschreitende Teno- Synovialitis begünstigt die
sekundären Gelenkveränderungen mit Destruktion aller Gelenknahen
Strukturen.
Tab. 1 Übersicht der Versorgungsmöglichkeiten
am Tarsus (Rück- und Mittelfuß) bei Arthrose und
Arthritis.
|
Arthritis
|
Arthrose
|
Synovialektomie, früh
|
Ja, bis LDE 2
|
Nein
|
Synovialektomie, spät
|
Nur mit additiven Verfahren kombiniert
|
Nur lokal veränderte Synovialis
|
OSG-Arthrodese, offen
|
Ja mit Schrauben, winkelstabilen Platten, Marknägeln
|
OSG-Arthrodese, arthroskopisch assistiert
|
Eher nein, wegen knöcherner Defekte
|
Möglich bei geringer knöcherner Destruktion
|
Talonavikular Bandplastik
|
Nein
|
Ja, bis einschließlich Stadium 2 nach Strohm
|
Talonavikular Arthrodese
|
Ja
|
Bei Stadium 3 oder 4 mit Destruktion ja
|
Double-/Triple-Arthrodese
|
Ja
|
|
Kalkaneusverschiebe-Osteotomie
|
Nein
|
Je nach Korrekturmöglichkeit
|
Kalkaneusverlängerungs- Osteotomie
|
Nein
|
Je nach Korrekturmöglichkeit
|
tarsale Osteotomien
|
Nein
|
Je nach Korrektur
|
Osteoporose/-malazie
|
|
|
Mittelfuß
|
Eine weitere Pathologie sollte präoperativ
abgeklärt werden
|
Chopart Gelenkreihe
|
Arthrodese
|
|
Lisfranc Gelenkreihe
|
Ja, Schrauben, Platten
|
Je nach Schädigung temporäre Drähte,
Schrauben, Platte
|
Diagnostik
In Bewegung und bei Belastung limitierenden Schmerzen und Fehlstellungen sind
primär Gründe für die Vorstellung in der Sprechstunde. Die
Schmerzlokalisation erlaubt eine Identifikation, bzw. Eingrenzung der betroffenen
Struktur (Gelenk, Sehne, etc.). Die Schmerzanamnese kann durch eine begleitende
Polyneuropathie, oder in seltenen Fällen auch einer Negation von Beschwerden
erschwert sein. Zur Anamnese gehören Angaben zu Gehstrecke, -zeit und
Untergrund und die Frage nach der privaten und beruflichen Situation. Ein Blick auf
das Schuhwerk und die mögliche Einlagenversorgung sind zwingender Teil der
Inspektion. Sohlenabrieb und Schweißbild der Einlage zeigen
längerfristige (Fehl-)Belastungen auf.
Die klinische Untersuchung beinhaltet zuerst eine aktive Testung im Stehen und Gehen
an beiden unbekleideten Füßen. Zu achten ist auf die Form des
Fußes, das Längsgewölbe, Zehen und die aktive Aufrichtung im
Zehen- und Hackenstand. Die Beschwielung kann als das Gedächtnis des
Fußes angesehen werden, zeigt es doch Anpassungen an längerdauernde
Druckspitzen und Belastungen auf. Ist der Knick-Senk-Fuß fixiert, baut sich
das Längsgewölbe im Zehenstand nicht auf. Zusätzlich sollte
der Fuß von dorsal inspiziert werden, mit besonderem Augenmerk auf der
Rückfußachse. Ein leichter Rückfuß valgus von ca.
4° ist physiologisch, ebenso dass bis zu zwei Zehen fibulaseitig sichtbar
seien können ([Abb. 4]).
Abb. 4 Fehlstellung des linken Fußes mit vermehrtem
Rückfußvalgus. Rechter Fuß mit Hallux valgus.
Anschließend erfolgen Inspektion und Palpation an frei hängenden
Füßen. Hier zeigen sich eventuell Seitendifferenzen in der Sehnen-
und Bandspannung als Ausdruck einer kompensatorischen Anpassung an
Veränderungen der Gelenke. Die Gelenke und Sehnen sind der Palpation gut
zugänglich, eine Identifikation schmerzhafter Gelenke, Bursen und
Sehnenpathologien ist möglich. Die Funktionsprüfung erfolgt
ebenfalls am unbelasteten Fuß. Aktive und passive Bewegungsausmaße
und die Beweglichkeit zwischen fixiertem und mobilem Gelenkpartner werden ermittelt.
Am unteren Sprunggelenk (USG) wird die Beweglichkeit anteilig gegenüber der
normalen Beweglichkeit angegeben.
Bildgebende Diagnostik
Für die Beurteilung der ossären und artikulären Strukturen
empfehlen sich Röntgenaufnahmen des belasteten Fußes in 2 Ebenen
(dorso-plantar und seitlich), sowie eine a.–p. Aufnahme des oberen
Sprunggelenks. Nur so lassen sich eine talo-naviculare Instabilität mit
Stufenbildung, die Abflachung des talo-calcanearen Winkels, der Winkel zwischen MT 1
und Talusachse und die fehlende Einsicht in den Sinus tarsi darstellen [7]. Die Beurteilung der subtalaren Beinachse
erfolgt mit Hilfe der Saltzman-view (Tibia, OSG und Calcaneus müssen
für die Winkelmessung vollständig abgebildet sein) [8]. Die Einteilung arthrotischer
Gelenkveränderungen erfolgt nach Kellgren und Lawrence, bei
entzündlichen Gelenken ist die Einteilung nach Larsen, Dale und Eek
etabliert [9]
[10]. Bei fraglicher Beurteilbarkeit auf Grund von Summationseffekten ist
die Indikation zur Computertomografie großzügig zu stellen. Eine MRT
ist bei Verdacht auf Osteomyelitis, Weichteilpathologien oder Knochennekrose
sinnvoll. Eine Kombination aus CT- und MRT-Untersuchung erlaubt die Einordnung
persistierender Beschwerden z. B. bei möglichen okkulten Frakturen
in der Spongiosa (bone bruise). Die Pedobarographie, wie auch die Videoanalyse,
dient bei spezifischen Fragestellungen bezüglich Krafteinleitung und
Ganganalyse als zusätzliche Untersuchung. Die 3D-Untersuchung unter
Belastung mittels digitaler Volumentomographie (DVT) kann in Einzelfällen
ergänzende Informationen zur präoperativen Planung liefern. Die
Untersuchung und insbesondere die Auswertung ist aufwändig und bislang nicht
flächendeckend verbreitet. Die Sonographie ist zuletzt etwas in den
Hintergrund getreten. Mit ihr lassen sich entzündliche
Veränderungen, wie Ergüsse, Teno- Synovialitiden, Bursen und in
Verbindung mit einem Doppler auch peri- und tendinöse
Durchblutungsanomalien, wie sie bei Enthesiopathien vorherrschen können,
nachweisen. Der größe Vorteil liegt sicherlich in der
Möglichkeit der dynamischen Untersuchung von Arzt und Patient.
Osteoporose
Der Knochenstoffwechsel wird bei inflammatorischen Erkrankungen ebenfalls
frühzeitig mit in das Krankheitsgeschehen mit einbezogen. Eine
periartikuläre rarefizierte Knochenstruktur lässt sich bereits
frühzeitig bevorzugt an der Grenzlamelle nachweisen. Der
langjähriger Verlauf bedingt eine reduzierte Knochendichte, die durch die
knochenkatabole medikamentöse Therapie oft weiter reduziert wird. Die
Frakturgefahr ist auch bei sog. Bagatellverletzungen deutlich erhöht. Daher
ist bei allen Patienten mit einer inflammatorischen Erkrankung und bei
Arthrosepatienten über 70 Jahre eine Osteologische Basisdiagnostik
gemäß den Leitlinien der DVO angeraten. Diese umfasst:
-
Anamnese und klinischen Befund (Frakturen in der Vorgeschichte, funktionelle
Einschränkungen, Ermittlung des Sturzrisikos),
-
Osteodensitometrie (DXA)
-
Ergänzende Bildgebung (CT, MRT)
-
Basislabor (Serumkalzium, Serumphosphat, Kreatinin-Clearance (GFR), AP,
Gamma-GT, Blutbild, CRP, TSH, 25-Hydroxyvitamin D3)
Auch die operationsbedingte Entlastung führt zu einer lokalen zirkumskripten
Osteoporose, die im Verlauf nicht voll reversibel ist [11].
Konservative Therapie
Abgesehen von traumatischen Schäden entwickeln sich Veränderungen am
Tarsus meistens über einen längeren Zeitraum. Daher sollten vor
einer operativen Intervention die Möglichkeiten der konservativen Therapie
ausgeschöpft sein. Die konservative Therapie basiert einerseits auf einem
motorisch-funktionellen Training, zum anderen auf der Einlagenversorgung und
Schuhzurichtung. Vorrangiges Ziel ist der Erhalt der schmerzarmen oder schmerzfreien
Mobilität der Extremität des Patienten. Im Zentrum des
motorisch-funktionellen Trainings stehen ein alltagsadaptiertes Ausdauer- und
Krafttraining in Verbindung mit Gangschulung und Koordinationstraining. In der
Physiotherapie gewinnt die Spiraldynamik als therapeutischer Ansatz an Bedeutung.
Die Einlagen- und Schuhversorgung sichert, bzw. unterstützt gezielt die
individualisierte Therapie. Diese stellen ruhig, stabilisieren, entlasten und
unterstützen den Fuß. Die Einlagenversorgung sollte
frühzeitig erfolgen, um nicht der Dezentrierungstendenz und progredienten
Fehlstellung zusätzlich Vorschub zu leisten. Zusätzlich
können Jonto- und Sonophorese, hydroelektrische Bäder, sowie die
Applikation von Wärme oder Kälte über Peloide eingesetzt
werden (5). Bei progredienter Deformität der Füße muss ggf.
eine Schuhtechnische Versorgung erfolgen. Wie diabetische Füße sind
rheumatische Füße vulnerabel. Deshalb sollte auf atmungsaktive
Materialien, flache Nähte, einen fester Fersenbereich, eventuell mit
ausgestelltem Absatz und einem weiten Zehenraum mit mind. 1 cm
Bewegungsabstand beim Abrollen und einer Kompatibilität zu Einlagen geachtet
werden [12]. Ohne einen konservativen
Therapieansatz oder -versuch sollte bei elektiven Indikationen keine Operation
erfolgen. Andererseits sollte dieser je nach Aufwand zeitlich begrenzt werden. So
kann eine Schuhzurichtung mit überknöchelhohen, fest
geschnürten Wanderstiefeln eine Arthrodese simulieren, eine
Einlagenversorgung mit rigider Unterstützung des
Längsgewölbes die Beweglichkeit im abgesunkenen Talonaviculargelenk
und damit Schmerzen minimieren. Es erleichtert zusammen mit den betroffenen
Patienten die Entscheidung für oder gegen eine operative Maßnahme zu
treffen.
Operative Therapie
Ziel der Operation am Tarsus ist primär der Erhalt der orthograden Situation
des oberen Sprunggelenkes und des korrekten Alignments für die Kraftein- und
-überleitung vom Fuß in den Unterschenkel. Die zur Verfügung
stehenden operativen Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Meist sind die
Gelenkflächen und der Kapsel-Band-Apparat so geschädigt, dass nur
noch die Arthrodese des betroffenen Gelenks sinnvoll ist.
Unterschiede der Versorgung scheinen sich primär durch die zugrunde liegenden
Ursache zu ergeben. Degenerativ veränderte Strukturen unterscheiden sich von
inflammatorisch veränderten Gelenken und osteoporotisch geschädigtem
Knochen weniger in den Möglichkeiten der Versorgung als vielmehr in der
perioperativen Therapie. Ähnliches gilt für traumatisch
geschädigtes Gewebe. Hier ist allerdings bereits die vorliegende Situation
zu berücksichtigen, unabhängig von der Verletzung. Für ein
bis dahin gesundes Gelenk und gesunden Knochen wird immer die „restitutio
ad integrum“ angestrebt. Bei einer bestehenden Vorschädigung
muss die Entwicklung, auch unter dem Gesichtspunkt möglicher weiterer
Operationen bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. So erscheinen
mitunter Arthrodesen primär geboten, um die Mobilität des Patienten
nicht auf lange und unbestimmte Zeit zu gefährden. Bei den operativen
Verfahren und Implantaten wird auf die einschlägige Literatur verwiesen, da
die vollständige und detaillierte Darstellung den Rahmen sprengen
würde [3]
[13].
Perioperatives Management
Perioperatives Management
Bei vielen Patienten mit geplanter operativer Versorgung des Tarsus besteht eine
nicht unwesentliche Anzahl an Vorerkrankungen mit bestehender Dauermedikation die
bei einer operativen Versorgung zwingend beachtet werden müssen. So
können gerinnungshemmende Medikamente eine lokale Schwellneigung oder
Einblutung wegen der gewünschten rheologischen Eigenschaften
verstärken. Daher ist hier ein besonderes Augenmerk auf die lokale Haut- und
Wundsituation bei Einnahme von Cumarinen, direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKS)
und Thrombozyten-Aggregations-Hemmern zu richten. Auch niedermolekulare Heparine
(z. B. Clexane) können zu einer verstärkten Nachblutung
führen.
Bei Patienten mit einer RAD empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh) ein Pausieren der Basistherapie mit Biologika von 2
Halbwertszeiten (HWZ) präoperativ und eine erneute Einnahme nach
abgeschlossener Wundheilung. Bei den DMARDs wird Methotrexat (MTX) durchgegeben,
Leflunomid (Arava) sollte mit Chelatbildnern über 3–5 Tage
präoperativ ausgewaschen werden [14]
[15]. Seit 1999 mit Zulassung
der Biologika und der damit verbundenen verbesserten frühen
Diagnosesicherung und Therapie steigt der Anteil der Rheumatiker in Remission, die
sich in fußchirurgische Expertise begeben [16]. Auch wenn die Gelenke keine aktive Synovialis mehr aufweisen, ist
der Tarsus hinsichtlich der Therapieplanung nicht wie ein arthrotischer Fuß
anzusehen. Ausgerichtet am Destruktionsgrad des Gelenkes muss für
entzündliche Gelenke ein Schweregrad hinzugerechnet werden. Eine
Gelenkerhaltende Operation ist bei Rheumatikern bereits ab einem
Schädigungsstadium Larsen 2 nicht mehr sinnvoll [9].
Unabhängig von der Situation des Patienten sollen Eingriffe am Rück-
und Mittelfuß so gewebeschonend wie möglich erfolgen. Schwellungen
sollten mindestens vorbehandelt und eine Fältelung der Haut erkennbar sein.
Bei den Zugängen bedeutet minimal invasiv nicht eine möglichst
kleine Narbe, sondern ein möglichst geringes Weichteiltrauma. Der Einsatz
von scharfen Haken, ein vermehrter Zug auf die Haut sowie ein Quetschen durch Hebel
ist zu vermeiden. Der Einsatz von Elektrokautern und -messern ist auf ein Minimum zu
beschränken. Meist helfen 2 cm mehr Eröffnung des
OP-Gebietes für die bessere Übersicht und schonendere Darstellung
der tiefen Strukturen. Am Ende der Operation sollte auf die Rekonstruktion der
Schichten, insbesondere der Faszien und Retinacula geachtet werden. Subkutane
Nähte entlasten die Hautnaht. An Fuß und Sprunggelenk sollte auf die
Anwendung von Hautklammermaterial verzichtet werden. Es empfiehlt sich monofiles
Fadenmaterial zu verwenden, das an der Fußsohle aufgrund der Hornhaut
möglichst dick gewählt werden sollte. Geflochtene Fäden sind
wegen der Dochtwirkung und der Gefahr der Keimverschleppung nicht zu empfehlen. Da
die meisten Betroffenen gleichzeitig eine Mikroangiopathie aufweisen, sollten die
Fäden mind. 14 Tage belassen werden. Klammerpflaster eignen sich wegen der
vulnerablen Haut nicht. Die Nachbehandlungsschemata sind zahlreich und unterliegen
neben den zeitlichen Änderungen auch Strömungen verschiedener
„Schulen“. Allgemein gilt, dass postoperative
Schwellungszustände die Wundheilung zusätzlich kompromittieren,
ebenso eine zu frühe ungeschützte Bewegung. Hochlagerung in einer
Unterschenkelgipsschiene mit lokaler Kühlung, frühzeitige
Lymphdrainage und Lymphtaping gelten allgemein als Standard. Je nach Lokalisation
der Arthrodese kann über eine äußere Stütze des
Tarsus bei gleichzeitig mobiler Lösung für das OSG nach Wundheilung
nachgedacht werden. Manche Vakuumstiefel können in der Beweglichkeit des OSG
freigegeben werden und gewährleisten gleichzeitig eine Fixation des
OP-Gebiets. Nachteilig ist die potentielle Abnahme durch den Patienten selbst. Bis
zur knöchernen Konsolidierung sollte eine Teilbelastung mit maximal
Beingewicht (ca. 5–8 kg) erfolgen. Bei Osteoporose und Osteomalazie
ist die knöcherne Heilung prolongiert, was eine Einschränkung von
bis zu 12–16 Wochen bedeuten kann. Hierüber ist der Patient im
Vorfeld ausführlich aufzuklären und die postoperative Versorgung zu
planen und festzulegen.
Synovialektomie
Die Synovialektomie ist bei persistierender Arthritis über die Dauer von
6–12 Wochen trotz suffizienter Basistherapie indiziert. Eine reine
Synovialektomie an den Gelenken des Rück- und Mittelfußes ist eine
Rarität, da zumeist die Kapsel-Band-Strukturen mit einbezogen sind, oder
durch das operative Vorgehen zusätzlich geschädigt werden.
Prinzipiell wäre eine Entfernung der entzündlichen Schleimhaut in
frühen Stadien der rheumatischen Erkrankung des Gelenks noch möglich
(bis Larsenstadium 1–2) (siehe Tabelle). Die Spätsynovialektomie,
wie sie z. B. an den Gelenken der oberen Extremität mitunter
erfolgt, kommt an den Gelenken so gut wie nicht vor. Bei degenerativen
Veränderungen ist eine Synovialektomie nicht erfolgversprechend.
Andererseits lohnt es sich bei einer Versorgung synoviales Gewebe histopathologisch
untersuchen zu lassen. Krenn und Kollegen konnten in bis zu 6% der
untersuchten Materialien von „rebellischen“ Gelenken einen
inflammatorischen Grund identifizieren [17].
Talonavikulargelenk
Das Talonaviculargelenk ist das Schlüsselgelenk der medialen Säule
und des Fußes. Es ist für die Stabilität und die
physiologische Kraftübertrage von Vor- und Mittelfuß auf das
Sprunggelenk von entscheidender Bedeutung. Die Stabilität des
Längsgewölbes hängt hierbei von den intakten
Gelenkflächen, der intakten und straffen Kapselbandverbindung und der
funktionell intakten Postikussehne ab. Die Schädigung der Sehne wird
klinisch mit 4 Stadien der Degeneration nach Johnson und Storm klassifiziert [18]. Bei vielen Menschen liegt eine gewisse
Laxizität der Kapselbandverbindung im Talonaviculargelenk vor, was zu den
klassischen Knick-Senk-Spreizfüßen prädisponiert. Kommen
degenerative Veränderungen der Sehne hinzu, kann die
Kompensationsfähigkeit des Fußes erschöpft sein. Bei
Arthrotikern ist meist noch eine Gelenk- und bewegungserhaltende operative
Versorgung mit einem Transfer der Flexor digitorum longus Sehne möglich.
Rheumatiker weisen hingegen neben den infiltrativ geschädigten
Kapselbandverbindungen und der geschädigten Sehne des M. tibialis posterior
auch inflammatorische Veränderungen des Gelenks mit Destruktionen der
Gelenkflächen auf ([Abb. 5]). Bei
scheinbar gleichem Schädigungsstadium sind bei Rheumatikern die
destruierenden Prozesse weiter fortgeschritten, so dass in nahezu allen
Fällen nur die Arthrodese als Therapie verbleibt. Der Kollaps des medialen
Längsgewölbes tritt gegenüber Arthrotikern früher
ein und ist allenfalls mit Veränderungen bei Diabetikern vergleichbar. Dabei
kommt es zu einer Eversion des Subtalargelenkes und zum vermehrten
Rückfuß valgus. Dies führt zum einen zu einer Abduktion des
Vor- und Mittelfußes im Talonavikulargelenk, zum anderen zu einer Pronation
des Calcaneus und einer Kontraktur der nach lateral verzogenen Achillessehne. In der
Gesamtheit verstärken die Fehlstellungen die Eversion des Fußes.
Langfristige Folge ist u. a. die Destruktion des oberen Sprunggelenkes.
Abb. 5 Fuß rechts, seitlich unter Belastung, Der Winkel
zwischen MT 1 und Talusachse beträgt ca. 38°, fehlende
Einsicht in den Sinus tarsi.
Die Arthrodese des Talonavikulargelenks erfordert eine Korrektur der Fehlstellung und
eine stabile Osteosynthese. Dies wird über eine Kompression der
Gelenkflächen mit zusätzlichen winkelstabilen Implantaten erreicht.
Eine Transplantation von Spongiosa (aus dem Tibiakopf) bietet sich an. Auch die
früher viel verwendeten Klammern nach Blount finden wieder mehr
Anwender.
Arthrodese des oberen Sprunggelenks
Arthrodese des oberen Sprunggelenks
Die Arthrodese des OSG ist bei destruierten Gelenken mit fortgeschrittener
Instabilität und mit von nekrotischen Geröllzysten durchsetztem
subchondralen Knochen indiziert. Vorausgegangenen Traumata mit Schädigung
der Kapselbandstrukturen oder Sehnenpathologien stellen eine relative
Kontraindikation für die alternative Versorgung mit einer Endoprothese
dar.
Bei der Technik kann das offene vom arthroskopisch assistierten Verfahren
unterschieden werden. Die offene Arthrodese erfolgt über einen
transfibularen Zugang. Das Gelenk kann unter Sicht bis zur subchondralen
Knochenlamelle entknorpelt und falls erforderlich eine Korrektur der
Gelenkflächen durchgeführt werden. Die Arthrodese erfolgt in
Neutralstellung zumeist über kanülierte Schrauben, die von ventral,
dorsal und medial auch perkutan unter Bildwandlerkontrolle eingebracht werden. Falls
erforderlich kann ein Substanzdefekt mit kortikospongiösen Anteilen der
Fibula aufgefüllt werden. Die Einbeziehung der distalen Fibula in die
Arthrodese ermöglicht eine zusätzliche Stabilisierung. Alternativ
zur Schraubenversorgung bieten sich winkelstabile Plattensysteme an. Insbesondere
wenn die lokalen Verhältnisse bei fehlendem Unterhautfettgewebe und
gleichzeitigem Vorliegen einer Osteoporose große Schrauben erforderlich
machen. Die großen Schraubenköpfe mit Unterlagscheiben
können bei der zusätzlich erforderlichen Versorgung mit
Arthrodesestiefeln zu schmerzhaften lokalen Irritationen führen.
Die primär arthroskopisch assistierte perkutane Arthrodese des oberen
Sprunggelenks ist nur bei fehlenden knöchernen Defekten möglich.
Gleichzeitig ist die Entfernung des Knorpels und das Aufbrechen der Grenzlamelle im
dorsalen Gelenkabschnitt ohne zusätzliche Distraktion nahezu
unmöglich.
Pantalare Arthrodese
Sind gleichzeitig die Gelenkflächen des OSG und des subtalaren Gelenks
fortgeschritten geschädigt, ist eine Arthrodese mit Marknagel,
Transplantation von Spongiosa vom Beckenkamm oder Tibiakopf und Fibulatransfer
unabhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung eine sichere
Therapie-möglichkeit. Bei der pantalaren Arthrodese werden alle
Gelenkflächen des Talus in die Arthrodese einbezogen, somit neben OSG und
USG auch das Talonaviculargelenk.
Bei allen Arthrodesen des OSG kommt es durch die Entfernung des Knorpels immer zu
einem Längenverlust der unteren Extremität. Bei einer
Neutralstellung des Talus gegenüber der Tibia und einem Verlust von ca.
1 cm ist dies für die erforderliche Schuhversorgung mit Ballenrolle
und Abrollhilfe akzeptabel. Im Barfußstand ist der Unterschied noch relativ
gut kompensierbar und die Schuhversorgung gestaltet sich optisch weniger
auffällig, da die Sohle nicht zu stark erhöht werden muss.
Arthrodesen des unteren Sprunggelenks
Arthrodesen des unteren Sprunggelenks
Versagen die konservativen Maßnahmen mit frühzeitiger
Einlagenversorgung und Schuhzurichtung bei einer progredienten Symptomatik in den
subtalaren und tarsalen Gelenken und fixierter Fehlstellung, so bleibt als Therapie
nur die Arthrodese. Diese kann als Double- oder Triple-Arthrodese erfolgen, je nach
einbezogenen Gelenken. Neben der bereits erwähnten talonavicularen
Arthrodese kann dies mit der Versteifung des talocalcanearen Gelenkes und/oder
zusätzlich calcaneocuboidal erweitert werden. Im Gegensatz zum Rheumatiker
bietet sich für den veränderten arthrotischen Fuß mit
medialer Instabilität eine Osteotomie des Calcaneus an. Voraussetzung sind
intakte Gelenkflächen talo-calcanear. Über eine Verschiebung des
Tuber calcanei nach medial (nach Gleich) und ggf. einer zusätzlichen
Osteotomie der lateralen Säule des Calcaneus kann das Alignment des
Fußes wiederhergestellt werden [19].
Bestehen beim arthrotisch veränderten Fuß noch
Korrekturmöglichkeiten mit Erhalt einer Beweglichkeit, so sind bei
Rheumatikern die Gelenkflächen und die subchondralen Knochenstrukturen
bereits in frühen Larsenstadien destruiert. Folglich bleibt bei einer
ausgedehnten subtalaren Arthritis nur eine Arthrodese mehrere Kammern. Durch die
Entfernung des Knorpels im Talonaviculargelenk kommt es zu einer Verkürzung
der medialen Säule mit einer relativen Verlängerung der lateralen
Säule und einem Ausgleich der Eversion der Fußes. Eine
Evans-Osteotomie (die Osteotomie des Calcaneushalses mit Verlängerung und
Knochenimpaktion) ist bei diesen Patienten eine Rarität. Bei direkter
Destruktion muss das Calcaneocuboid Gelenk in die Arthrodese miteinbezogen
werden.
Osteotomien
Die Indikation für Osteotomien ist bei einer nur operativ korrigierbaren
Fehlstellung bei nicht destruierten Gelenkflächen und bei erhaltenem
Kapselbandapparat und intakter Sehnenfunktion gegeben [7]. Zur Korrektur einer Fehlstellung sind
Osteotomien bei Arthritis streng genommen nicht indiziert. Zu groß ist die
Gefahr der sekundären Pseudarthrose und des Materialversagens.
Bei Arthrotikern kann eine Osteotomie einen protektiven Effekt auf die Gelenkfunktion
entwickeln, um eine Arthrodese in einem Gelenk des Rückfußes oder
explizit im oberen Sprunggelenk eine mögliche endoprothetische Versorgung
hinauszuschieben [20]
[21]. Neben der Umstellung der distalen Tibia
finden vor allem die Evans-Osteotomie des Calcaneushalses und die
Verschiebeosteotomie des dorsalen Calcaneus nach medial oder lateral Anwendung [19]. Vor der Operation sollte auch bei
Arthrotikern zusätzlich eine Osteoporose/-malazie abgeklärt
werden.
Die Tabelle fasst die Versorgungsmöglichkeiten am Tarsus des rheumatisch
polyarthritischen und des degenerativen Fußes zusammen.
Komplikationen und Revisionen
Komplikationen und Revisionen
Die relative Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von revisionspflichtigen
Komplikationen oder Heilungsverzögerungen ist bei allen systemischen
Erkrankungen gegenüber der Arthrose erhöht. Das Risikoprofil der
drei „I“: Instabilität, Infektion, Ischämie
prädisponiert zu Komplikationen und macht eine engmaschige Anbindung und
Kontrolle unerlässlich. Das Risiko für postoperative Infektionen ist
bei Rheumatikern insgesamt dreifach höher, wobei sich für einzelne
Basistherapeutika im Komplikationsregister der DGORh unterschiedliche Tendenzen
abzeichnen. Die Empfehlungen zur perioperativen Medikation wurden von der DGRh
zuletzt 2021 überarbeitet [14].
Trophische Veränderungen erhöhen das Risiko für
Druckstellen, Wundheilungsstörungen und lokale Infekte.
Nachbehandlung
Mit dem Ende der Operation hört die Therapie nicht auf, sondern fängt
erst an. Die Arthrodesen des Rück- und Mittelfußes müssen
bis zur gesicherten knöchernen Konsolidierung entlastet werden. Auf Grund
der anatomischen Gegebenheiten ist die Mobilisation über die Ferse nicht
sicher und führt zu einer vermehrten Belastung der Osteosynthesen,
insbesondere im Mittelfuß. Die übliche Empfehlung einer
Teilbelastung von 20 kg Körpergewicht kann von den meisten Patienten
nicht umgesetzt werden. Eine praktikable Alternative ist die Beschränkung
der Belastungszeit auf 10–20 min. täglich, wie sie sich bei
Diabetikern bewährt hat. Bei guter Compliance bieten sich Walker an, sonst
erfolgt die Versorgung im Unterschenkelcast. Arthodesen des oberen Sprunggelenkes
erfordern die Versorgung mit Arthodesestiefeln. Da sich im Laufe des
Heilungsprozesses Fuß und Unterschenkel im Umfang stark verändern,
sollte die Abnahme des Abdrucks nicht zu früh erfolgen [22]. Ein nicht passender Schuh wird nicht
getragen. Erst bei radiologisch gesicherter Konsolidierung, vorzugsweise nach
CT-Kontrolle, kann eine stufenweise Aufbelastung erfolgen. Patienten mit manifester
Osteoporose oder RAD müssen hierfür mehr Zeit einplanen,
durchschnittlich kann mit einer Verdoppelung der Zeit bei Arthrotikern gerechnet
werden. Der Langzeiterfolg kann nur durch kontinuierliche Nachkontrollen gesichert
werden.
Die operativen Möglichkeiten im Rück- und Mittelfuß sind
sehr eingeschränkt. Es dominieren Arthrodesen mit Korrektur der
pathologisch veränderten Statik. Das Schlüsselgelenk des
Fußes ist das Talonaviculargelenk das daher entsprechende Beachtung
verdient. Bei Rheumatikern ist die Indikation für eine operative
Versorgung früher und „aggressiver“ zu stellen als bei
Arthrotikern.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Einhaltung ethischer Richtlinien
Für diesen Beitrag wurden keine Studien an Menschen oder Tieren
durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die
jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.