Angesichts der anhaltenden Pandemielage hört man allerorten von der Verschiebung medizinisch notwendiger Eingriffe, insbesondere von der Absage geplanter Operationstermine. So manche große
Universitätsklinik schiebt bis zu 800 geplante Operationen vor sich her, ohne dass jemand sicher sagen könnte, wann diese Eingriffe nachgeholt werden können. Das Freihalten von
Bettenkapazitäten, insbesondere für die intensivmedizinische Versorgung, führt zwangsläufig bei elektiven Eingriffen zur Verschiebung oder vorläufigen Absage. Nach Angaben der Deutschen
Krankenhausgesellschaft wurden Ende November 2021 in mehr als dreiviertel aller Krankenhäuser planbare Operationen verschoben. Die Gesamtsituation sei zunehmend dramatisch und führe bei
einem Teil der abgesetzten Behandlungen zu körperlichen und psychischen Belastungen bei den betroffenen Patienten*. Die Verschiebung solcher planbarer Operationen und diagnostischen
Eingriffe erfolge, ohne dass es in diesem Zusammenhang klare Vorgaben aus der Politik oder vom Gesetzgeber gebe. In der Praxis sei dies für die Patienten nicht nachvollziehbar, da nicht nur
Kleineingriffe, sondern auch Hüft-Operationen und Krebstherapien verschoben würden.