Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(02): 120-122
DOI: 10.1055/a-1814-1962
Gesellschaftsmitteilungen

COVID-19 bei Krebspatient*innen: Schützen – Testen – Frühzeitig behandeln

Die aktuelle Diskrepanz zwischen den sehr hohen Infektionszahlen und den geplanten Lockerungen im öffentlichen Leben führt bei vielen Krebspatient*innen zu großer Verunsicherung.

Patient*innen mit aktiver Krebserkrankung sowie Patient*innen unter immunsuppressiver Therapie haben weiterhin ein erhöhtes Risiko – sowohl für einen schweren Verlauf von COVID-19 als auch eine erhöhte Mortalität. Daher wird dringend geraten, die zur Verfügung stehenden Schutz- und Therapiemaßnahmen zu beachten.

Dazu gehören:

  • Schützen: Tragen von Mund-Nasen-Masken, Händedesinfektion, Abstand halten, Schutzimpfung einschl. Auffrischimpfung für alle Patient*innen und deren Angehörige bzw. Kontaktpersonen

  • Testen: Antigentestung und ggf. PCR-Test bei charakteristischen Symptomen und nach Kontakt mit infizierten Personen

  • Frühzeitig behandeln: Therapie mit antiviralen Arzneimitteln oder Antikörperpräraten innerhalb von 35 Tagen nach Symptombeginn für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-Verlauf

Achtsamkeit, Schutzimpfung einschl. Auffrischimpfungen und eine rasche, gezielte Therapie im Falle einer Infektion können das Risiko für schwere Verläufe von COVID-19-Infektionen reduzieren.

Die von den Behörden geplanten Lockerungen, u. a. der Wegfall des kollektiven Fremdschutzes durch die Maskenpflicht, dürfen bei Patient*innen mit aktiver Krebserkrankung oder unter immunsuppressiver Therapie nicht zum Nachlassen der Achtsamkeit und zur Aufgabe der bei dieser Personengruppe dringend gebotenen persönlichen Schutzmaßnahmen führen. Dies gilt sowohl für die Patient*innen selbst als auch für Angehörige und Kontaktpersonen.



Publication History

Article published online:
10 June 2022

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