Intensivmedizin up2date 2023; 19(02): 217-233
DOI: 10.1055/a-1858-2525
Pädiatrische Intensivmedizin

Kinder und Jugendliche mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma

Pia Brensing
,
Nora Bruns
,
Philipp Dammann
,
Christian Dohna-Schwake

Da das Hirngewebe unter allen Organen die geringste Sauerstoffmangeltoleranz hat, ist die Zeitspanne zwischen Diagnostik und adäquater Therapie besonders entscheidend für das Outcome hinsichtlich Morbidität und Mortalität – ganz nach dem Leitsatz: „Time is Brain!“. Um diese Zeitspanne zu optimieren, sollte sich die Versorgung von Schädel-Hirn-Traumata im Kindes- und Jugendalter an der aktuellen S2k-Leitlinie von 2022 orientieren. In diesem Artikel wird besonders auf das schwere Schädel-Hirn-Trauma Bezug genommen.

Kernaussagen
  • Regelmäßige klinisch-neurologische Verlaufskontrollen (GCS, Pupillenreaktion, Motorik) und Etablierung eines Neuromonitorings bei sedierten Patienten sind durchzuführen.

  • Vor Indikationsstellung einer kranialen Bildgebung unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes sollte eine Risiko-Nutzen-Bewertung erfolgen.

  • Die Vermeidung sekundärer Hirnschädigung durch Normalisierung physiologischer Parameter (Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Kohlenstoffdioxidgehalt, Temperatur und Blutzucker) und durch hinreichende Analgosedierung zur Schmerz- und Stressvermeidung sollte angestrebt werden.

  • Eine neurochirurgische Intervention erfolgt bei raumfordernden Blutungen, konservativ nicht senkbarem erhöhtem Hirndruck (ICP > 20 mmHg) und zur Anlage einer externen Ventrikeldrainage oder Parenchymsonde zur besseren intensivmedizinischen Überwachung.



Publication History

Article published online:
16 June 2023

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