intensiv 2022; 30(05): 225
DOI: 10.1055/a-1888-2564
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Qualität und Qualitätsentwicklung sind ein schwieriges Thema in der Pflege im Allgemeinen und in der Intensivpflege im Besonderen. Einig sind sich alle darüber, dass wir eine qualitativ hochwertige Versorgung, Pflege und Begleitung wollen. Doch was ist eine gute beziehungsweise hohe Qualität? Schon beim Qualitätsbegriff gibt es diverse Definitionen. Und es ergeben sich weitere Fragen: Wer bestimmt das Soll? Wer legt den Maßstab fest? Welche Kriterien und welche pflegesensitiven Indikatoren sind geeignet, um Qualität abzubilden und gegebenenfalls messbar oder zumindest sichtbar zu machen?

In einem einführenden Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Intensivpflege gehe ich auf diese grundsätzlichen Fragen ein. Dabei wird auch auf die „blinden Flecken“ im Qualitätsdiskurs hingewiesen: die mangelnde Berücksichtigung der Akademisierung und Professionsentwicklung in der Intensivpflege und die fehlenden ethischen Aspekte wie Würde und andere schwer messbare Merkmale. Beide Bereiche sind grundlegend für die Qualitätsentwicklung.

In einem zweiten Beitrag geht es dann ganz konkret um ein sensibles Handlungsfeld: die außerklinische Intensivpflege (AKI). Ausgehend von zwei (fiktiven) Fallbeispielen wird ein in einem Forschungsprojekt entwickelter Behandlungspfad zur Qualitätssicherung beatmeter Patienten vorgestellt. Dabei zeigen sich die vielfältigen Herausforderungen dieser sehr heterogenen Patientengruppe.

Wir wünschen Ihnen eine anregende und kritische Lektüre!

Ihr

Heiner Friesacher



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Article published online:
14 September 2022

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