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DOI: 10.1055/a-1891-7208
Begünstigen Anticholinergika eine Demenzerkrankung?
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Die bei der überaktiven Harnblase eingesetzten Anticholinergika wirken als Antagonisten an den muskarinergen Rezeptoren der Blasenmuskulatur. Da diese Rezeptoren auch im zentralen Nervensystem vorkommen, stellt sich die Frage, inwiefern die verschiedenen anticholinergen Wirkstoffe möglicherweise die kognitive Leistungsfähigkeit der Behandelten beeinflussen. Ein französisches Forscherteam beschäftigte sich mit dieser Thematik.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Anticholinergika und Demenzerkrankungen älterer Menschen, so die Autorinnen und Autoren. Sie gehen dabei von einer kumulativen Dosis-Wirkungs-Beziehung aus. Bei der Therapie der überaktiven Harnblase im höheren Alter sollten insbesondere Oxybutinin und Solifenacin vorsichtig eingesetzt werden, raten sie: Bei der Verordnung seien der kognitive Zustand, weitere anticholinerge Medikationen sowie alternative Therapieoptionen zu bedenken.
Publication History
Article published online:
24 May 2023
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Georg Thieme Verlag KG
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