Aktuelle Kardiologie 2022; 11(05): 427-433
DOI: 10.1055/a-1901-0373
Kurzübersicht

Erhalt des koronaren Zugangs nach TAVI – neue Techniken und Ansätze

Preservation of Coronary Access after TAVI – Novel Techniques and Approaches
Shazia Afzal
1   Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
,
Kathrin Klein
1   Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
,
Tobias Zeus
1   Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Die Aortenklappenstenose geht häufig mit einer koronaren Herzerkrankung (KHK) einher. Der optimale Zeitpunkt der Koronarintervention ist unklar und wird in prospektiven randomisierten Studien untersucht. Mit der Indikationsausweitung der kathetergestützten Aortenklappenimplantation (TAVI) auf Patienten mit intermediärem und niedrigen Operationsrisiko sinkt das Durchschnittsalter des Behandlungskollektivs. Bei TAVI-Prozeduren besteht altersunabhängig das Risiko einer akuten Koronarobstruktion. Risikofaktoren für diese seltene Komplikation können in der präprozeduralen Computertomografie (CT) detektiert und eine Präventionsstrategie kann geplant werden. Neben der möglicherweise bereits vorhandenen KHK ist insbesondere bei jüngeren TAVI-Patienten mit der Ausbildung einer KHK in den Folgejahren zu rechnen. Diesbezüglich ist der Erhalt eines sicheren Koronarzugangs im Sinne eines medizinisch sinnvollen Lifetime Managements wichtig. Drei Elemente greifen hier ineinander:

Abstract

Aortic valve stenosis is often concomitant with coronary artery disease (CAD). The optimal timing of coronary intervention is unknown and randomized studies are ongoing. As the indication for transcatheter aortic valve implantation (TAVI) is expanded towards intermediate and low risk patients the mean age of this specific patient cohort has declined. The risk of acute coronary obstruction during TAVI procedures is independent of age. Pre-procedural computer tomography (CT) exam demonstrates patient-specific risk factors and thereby enables a planning of preventive measures. Besides already suffering from CAD, especially in younger patients the CAD incidence may increase during the years after TAVI. Lifetime management is mandatory and demands a stable coronary access. Three key elements predominantly interact as follows:

Was ist wichtig?
  • Das Krankheitsbild der Aortenklappenstenose geht häufig mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) einher.

  • Bei Patienten, die einen kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI) erhalten, ist der optimale Zeitpunkt der Koronarintervention (vor oder nach TAVI) Gegenstand aktueller Studien.

  • Eine TAVI-Prozedur-assoziierte Verlegung der Koronarostien kann durch eine präzise präprozedurale Planung vermieden werden.

  • Durch Auswahl der geeigneten Klappensysteme und Anpassung der Implantationsstrategie an die Anatomie der Patienten kann langfristig der Koronarzugang erhalten werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
05. Oktober 2022

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