Sprache · Stimme · Gehör 2024; 48(02): 90
DOI: 10.1055/a-1961-3824
Editorial

Musiktherapie bei Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen

Stephan Sallat

Liebe Leserinnen und Leser,

Musik begleitet uns unser ganzes Leben. Babys werden mit Liedern beruhigt und in den Schlaf gesungen. Wir haben Musik, die uns in gute Laune versetzt oder die uns tröstet. Das gemeinsame Singen von Liedern in Kindergarten, Schule, Konzert, Kirche oder am Lagerfeuer verstärkt unser Zugehörigkeitsgefühl zu einer sozialen Gruppe. Viele haben in der Kindheit ein Instrument gelernt und vor der Familie oder zu größeren Anlässen vorgespielt. Die Liste ließe sich noch weiter ausführen. So haben wir vielfältige, zumeist positive, musikalische Erinnerungen und Erfahrungen. Zudem ist es eine spannende Diskussion, ob Musik eine Art Sprache oder ob Sprache eine Art Musik ist. Doch lässt sich aus all diesen Punkten auch ein Nutzen für den Einsatz von Musik in Sprachförderung und Sprachtherapie ableiten? Auch wenn wir alle positiv über Musik denken ist sie kein Heilmittel, das aus sich heraus Effekte auf die Gesundheit von Menschen oder die gestörte Entwicklung und Verarbeitung hat. Musiktherapie wird sich als Interventionsmöglichkeit nur dann etablieren, wenn es gelingt evidenzbasierte Zugänge und Möglichkeiten aufzuzeigen und entsprechend zu evaluieren. Das vorliegende Themenheft ist in dieser Ausrichtung zu verstehen.



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Article published online:
14 June 2024

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