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DOI: 10.1055/a-2009-6211
Arborealer Ursprung von Konsonanten und damit auch von Lautsprache
Lebensweise und Ernährungsökologie von Menschenaffen (Hominiden) haben zu einer Variation in Anzahl und Art konsonantenartiger Rufe bei ihren baum- wie auch bodenbewohnenden Gattungen geführt. Über die Ursprünge von Konsonanten in der Sprache ihres nächsten Verwandten, des Menschen, ist so gut wie nichts bekannt. Nun werden die Lebensweise von Orang-Utans und ihre extraktive Futtersuche als mögliche ökologische Voraussetzungen für die Entstehung von Konsonanten angesehen.
Vielfältige Wechselwirkungen zwischen angeborenen, epigenetischen und sozialen Faktoren, die dem Lautspracherwerb zugrunde liegen, sind möglicherweise bereits (zumindest teilweise) bei den präverbalen Vorfahren der Hominiden im Spiel gewesen. Doch erst das Leben in Bäumen könnte zur Entwicklung der menschlichen Lautsprache beigetragen haben. Die Fortsetzung der Kartierung des Stimmrepertoires von Menschenaffen in verschiedenen Lebensräumen kann neue Erkenntnisse bringen, wie neuromotorische Fähigkeiten, ökologischer Kontext und pfadabhängige evolutionäre Prozesse zusammengewirkt haben, um ein so einzigartiges Signalsystem wie die Sprache hervorzubringen.
Publication History
Article published online:
06 March 2023
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