Endo-Praxis 2023; 39(01): 17
DOI: 10.1055/a-2015-9261
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Studie: Pflegekräfte am Limit

Durch die hohen Corona-Infektionszahlen arbeiteten viele Pflegende in Kliniken an ihrer Kapazitätsgrenze. Eine Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg hat 1000 Pflegende befragt, was sie besonders belastet. Im Befragungszeitraum vom 31. Oktober 2020 bis zum 5. Januar 2021 gaben 84 Prozent der Pflegenden an, dass sie durch die Corona-Pandemie mehr Arbeit haben als sonst. 71 Prozent sahen die Versorgungsqualität der Pflegebedürftigen beeinträchtigt. Bei den Intensivpflegenden sind dies sogar 76 Prozent. 70 Prozent geben an, dass sie sich in einem emotionalen Dilemma befinden zwischen ihrer beruflichen Aufgabe und der Angst, sich selbst anzustecken. Bei den Intensivpflegenden sind es 66 Prozent. Die Studie zeigt, dass Intensivpflegende grundlegende pflegerische Maßnahmen nicht mehr durchführen können. Viele Pflegende ärgert sehr, dass ihre Hilferufe „weder vor der Pandemie noch während oder zwischen den 2 Wellen gehört wurden“. Zudem, so sagen sie, hätten viele Kollegen gekündigt, „weil sie die Situation nicht mehr ertragen“. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Denn 17 Prozent der Befragten haben keine Motivation mehr für ihren Job. Das ist jede 6. Pflegekraft. Diese 17 Prozent sind laut Studienleiterin stark gefährdet, komplett aus dem Beruf auszusteigen.

(Meldung entnommen aus CNE.magazin 2021 (2); 4)



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Article published online:
27 February 2023

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