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DOI: 10.1055/a-2019-4083
Reanimation sehr unreifer Frühgeborener: Einstellungen von Neonatologen

Effizientere Behandlungskonzepte, die genauere Entwicklungsdiagnostik und antenatale Kortikosteroide haben die Überlebenswahrscheinlichkeit extremer Frühgeborener gesteigert. Die Entscheidung über eine Reanimation richtete sich traditionell nach dem Gestationsalter und fiel so überwiegend antenatal. Die Studie von Wood et al. spiegelt die Meinung von Neonatolog*innen wider: sie äußerten sich u. a. zu ihrem Stresslevel, wenn es um die Wiederbelebung von Frühgeborenen < 25 Gestationswochen geht.
78 % der Befragten hatten moralische Probleme, eine Reanimation bei einem GA von 24W + 0–6 T zu verweigern. Dem gegenüber fühlten sich 95 % bei einer geforderten Reanimation nicht oder minimal gestresst. Die Studie zeigte also Zweierlei: Kanadische Neonatologen plädierten für eine Verschiebung der GA-Grenze nach unten und für postnatale, stärker individualisierte Entscheidungen. Einen Handlungsalgorithmus lehnten die meisten ab, aber 64,4 % sprachen sich für klare Leitlinien aus.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. Mai 2023
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany