Während ich diese Zeilen schreibe, hat gerade eine Diskussion des Deutschen
Bundestags um ein Sondervermögen für Bildung mit einem Volumen von
100 Milliarden Euro begonnen. Man darf gespannt sein, ob bei Erscheinen dieses
Heftes noch darüber gesprochen wird oder vielleicht sogar gehandelt wurde,
schließlich ist der Bildungsbereich bekanntlich seit Jahrzehnten
unterfinanziert. Eine mögliche Erklärung bietet die Entwicklung der
Bevölkerung. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am 31. Mai 2022
mit, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre an der
Bevölkerung Anfang 2021 lediglich 12,9% betrug. Andererseits werden
nach derzeitigen Schätzungen im Jahr 2030 ca. 27,6% der
Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt sein. Eine derartige Entwicklung
sollte alle zur Wachsamkeit gegenüber gerontokratischen Tendenzen, die
ihrerseits den Adultismus, d. h. die bewusste Vernachlässigung der
Interessen der Minderjährigen begünstigen, aufrufen.