Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2023; 17(02): 55
DOI: 10.1055/a-2046-3334
Leserbrief

Antwort auf den Leserbrief zum Beitrag „Psoriasis und Adipositas“

Anna-Theresa Seitz
1   Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Leipzig, Deutschland
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Anja Saalbach
1   Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Leipzig, Deutschland
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Jan C. Simon
1   Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Leipzig, Deutschland
› Institutsangaben


Wir bedanken uns für die Anmerkungen von Prof. Dr. med. Dr. med. habil Olaf Adam zu dem Manuskript Psoriasis und Adipositas.

Im Absatz Psoriasis und Adipositas muss es sich korrekterweise um n-3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren und nicht um 3-fach ungesättigte Fettsäuren handeln. Wir bedanken uns für diesen Hinweis.

In der von Guida et al. durchgeführten Studie führte die Interventionsgruppe eine Diät mit 20 kcal pro kg Idealgewicht pro Tag durch, die mit n-3 mehrfach ungesättigten Fettsäuren angereichert war (im Durchschnitt 2,5 g pro Tag).

Vielen Dank für die Anmerkung: „supplementäre Ernährung mit ungesättigten Fettsäuren“ sowie mit „reine Substitution ungesättigter Fettsäuren“. Das ist nicht exakt formuliert. Der Fokus der Diäten ist darauf gerichtet, Fette mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren zu reduzieren.

In der in domo durchgeführten Studie wurde eine standarisierte Formula-Diät verwendet, die folgenden Inhaltsstoffe enthielt: Sojaeiweiß (hoher Gehalt an Linolensäure), Bienenhonig, Honigenzyme, Magermilch-Joghurtpulver, Kaliumchlorid, Calciumcitrat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumcitrat, Kieselsäure, Vitamin C, Eisenfumarat, Farbstoff Riboflavine, Niacin, Vitamin E, Zinkoxid, Mangansulfat.

Wie in unserer Arbeit beschrieben, wird dem Übergewicht als interner Risikofaktor in jüngerer Zeit eine zunehmende Bedeutung für die Entstehung und Schwere der Psoriasis zugesprochen [1] [2] [3]. Verschiedene Faktoren können hier einen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung bei adipösen Psoriasispatienten nehmen. Es gibt bereits viele Übersichtsarbeiten, die die Bedeutung des Fettgewebes und des Übergewichtes in der Pathogenese der Psoriasis beschreiben. Da neue Untersuchungen darauf hinweisen, dass neben dem Fettgewebe und seinen inflammatorischen Mediatoren (Adipokinen, Zytokinen) die freien Fettsäuren, insbesondere die gesättigten Fettsäuren, eine wichtige Rolle bei der Exazerbation der Psoriasis bei Übergewicht spielen, haben wir in diesem Artikel den Fokus auf die freien Fettsäuren gelegt. Inzwischen ist gezeigt, dass 1) der Gehalt an freien Fettsäuren mit dem PASI bei Patienten mit Psoriasis korreliert; 2) im Mausmodell eine fettreiche Ernährung vor Ausprägung eines Übergewichtes die Hautentzündung verstärkt, 3) eine Reduktion der freien Fettsäuren mit einer Verbesserung der Akutentzündung verbunden ist und 4) in vitro gesättigte Fettsäuren Immunzellen sensibilisieren und zu einer verstärkten pro-inflammatorischen Antwort primen, die dann wiederum die Keratinozyten aktivieren und so zu dem „Teufelskreislauf“ der Entzündung in der Psoriasis beitragen. Alle Daten zusammen vom Patienten, über Mausmodelle und in vitro Studien weisen auf eine wichtige Rolle der freien Fettsäuren in der Regulation einer Entzündungsantwort hin. Aufbauend auf diesen Daten muss nun geprüft werden, ob diese Mechanismen auch im Patienten eine Rolle spielen. Daher wurde an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universität Leipzig eine diätische Interventionsstudie gestartet, die diese Hypothese am Patienten prüfen soll und zeigen soll, ob dies ein weiterer therapeutischer Ansatz in der Behandlung der Psoriasis ist. Die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlich werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Juni 2023

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