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DOI: 10.1055/a-2076-3599
Wie wirksam ist die Genitivvermeidung in der Leichten Sprache?
The Usefulness of Genitive Avoidance in Easy-to-Read-GermanZiel der Studie war es, die Wirksamkeit der in der Leichten Sprache empfohlenen Genitivvermeidung zu überprüfen. Es zeigte sich, dass die Substitution des Genitivs durch eine dativische von-Paraphrase bei der primären Zielgruppe der Leichten Sprache (Menschen mit geistiger Behinderung) keine nachweisbaren Vorteile für das Leseverständnis bietet.
Im Gesamtblick konnte die Arbeit zeigen, dass eine Substitution des Genitivs in einer besitz- bzw. zugehörigkeitsanzeigenden Funktion durch von bei der primären Zielgruppe der Leichten Sprache kein besseres Verständnis bewirkt. Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Leichten Sprache ergibt sich die Empfehlung, die Regel der Genitivvermeidung aufzuweichen und die Verwendung des possessiven Genitivs zuzulassen.
Publication History
Article published online:
04 December 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Leichte Sprache. Ein Ratgeber. 2014 https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Broschueren/a752-leichte-sprache-ratgeber.html
- 2 Inclusion Europe. Informationen für alle: Europäische Regeln, wie man Informationen leicht lesbar und verständlich macht (2009). Stand: 09.03.2023 bidok.uibk.ac.at/leichtlesen/vernetzung/ll-vernetzung-downloads/inclusion-europe---europaeische-reglen-ll.pdf
- 3 Maaß C. Leichte Sprache. Das Regelbuch. Berlin: Lit Verlag; 2015
- 4 Kugele A. Der Genitiv in der Leichten Sprache auf dem Prüfstand – Eine Pilotstudie. Gros A, Gutermuth S, Oster K. Leichte Sprache – Empirische und multimodale Perspektiven. Berlin: Frank & Timme; 2020: 59-70
- 5 Lange D. Der Genitiv in der „Leichten Sprache“ – das Für und Wider aus theoretischer und empirischer Sicht. Zeitschrift für Angewandte Linguistik 2019; 70: 37-72 DOI: 10.1515/zfal-2019-2001.