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DOI: 10.1055/a-2089-9541
Behandlungen von psychischen Störungen bei Autismus
Etwa 14–50 % der Menschen mit Autismus-Spektrumstörungen erleiden im Laufe ihres Lebens eine Depression und 40–80% eine Angsterkrankung. Neben medikamentösen Therapieansätzen werden wie auch bei nicht-autistischen Menschen psychotherapeutische, achtsamkeitsbasierte und andere Therapien wie Musiktherapie eingesetzt, teils mit Erfolg, teilweise aber auch schädigend wirkend.
Zusammenfassend lassen sich die Autor*innen jedoch zu vorsichtigen Empfehlungen hinreißen: so konnten bestimmte Formen der KVT bei Kindern und Erwachsenen durchaus mit einer Besserung von Angst und (nur bei Erwachsenen) Depression einhergehen. Medikamentös scheinen ADH, MDMA, SNRI und Antipsychotika eher mit Nebenwirkungen behaftet zu sein als mit einer positiven Wirksamkeit. Da die Evidenzlage jedoch äußerst schwach ist, sollten diese vorsichtigen Empfehlungen dadurch ergänzt werden, dass letztlich jede verfügbare Therapie für die Behandlung von Angst und Depression wie auch bei nicht auftischen Menschen angeboten werden sollte, da spezifische Therapienagebote kaum untersucht sind und die Qualität der Evidenz zu gering ist, um klare, spezifischere Empfehlungen auszusprechen.
Publication History
Article published online:
11 July 2023
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Georg Thieme Verlag KG
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