retten! 2024; 13(04): 231-241
DOI: 10.1055/a-2128-1765
Fachwissen

Kritische äußere Blutungen

Catharina Hammerschlag
,
Tobias Feltus
,
Sven Heiligers

Kritische äußere Blutungen sind oft gut erkennbar und imponieren ggf. sehr durch ihr Erscheinungsbild. Dadurch ist zwar meist eine Möglichkeit gegeben, die Blutung bereits präklinisch zu stoppen bzw. einzudämmen. Gleichwohl darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum einen der bereits erlittene Blutverlust nicht immer einschätzbar ist und zum anderen eine effektive Blutungskontrolle selten ein reiner Selbstläufer ist.

Kernaussagen
  • Der „Diamant des Schocks“, also der Symptomkomplex aus Hypothermie, Azidose, Koagulopathie und Hypokalzämie, ist stets in den Fokus eines effektiven Schockmanagements zu nehmen.

  • Die sog. Hateful Eight helfen i.d.R., einen lebensbedrohlichen Schockzustand zu detektieren.

  • Eine effektive und u.U. mögliche Blutstillung sollte stets situativ angepasst, aber auch eskalativ erfolgen und fortwährend validiert werden.

  • Das Vorgehen bei kritischen äußeren Blutungen sollte somit auch stets am Damage Control Resuscitation orientiert sein.

  • Vermeintlich kleinere und äußerlich zunächst wenig imposant wirkende Blutungen sollten zu keinem Zeitpunkt in ihrer Konsequenz unterschätzt werden.

  • Der Einsatz von Hämostyptika sollte stets ernsthaft in den Handlungsfokus miteingeschlossen werden.

  • Präklinisch lässt sich eine Hyperfibrinolyse nicht sicher nachweisen.

  • Die supportiven Maßnahmen wie Volumentherapie, Katecholamingabe, Gabe von Tranexamsäure und Kalzium sollen immer im Bewusstsein gehalten werden.



Publication History

Article published online:
13 September 2024

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