Zusammenfassung
Lediglich rund 100 Fallberichte existieren zum Acute Idiopathic Blind Spot Enlargement
Syndrome (AIBSES). Es ist charakterisiert durch den namensgebenden Gesichtsfeldausfall
im Bereich des blinden Flecks, akut einsetzende Photopsien und funduskopisch geringe
oder keine Veränderungen der Sehnervenkopfumgebung bei auffälligen äußeren Netzhautbanden
in der optischen Kohärenztomografie (OCT). Typisch ist das einseitige Auftreten. Betroffen
sind vorwiegend junge Frauen. Während bisherige Übersichtsarbeiten zum AIBSES entweder
vor der Einführung der OCT entstanden sind oder den Fokus auf die Abgrenzung gegenüber
möglicherweise verwandten Krankheitsbildern der äußeren Netzhaut legten (z. B. Multiple
Evanescent White Dot Syndrome und Acute Zonal Occult Outer Retinopathy), arbeiten
wir hier die aktuelle Perspektive und bislang erfolgte Behandlungsstrategien auf und
möchten zur Steigerung des Bekanntheitsgrades beitragen. Die Einführung der OCT hat
seit der Erstbeschreibung des AIBSES
in den späten 1980er-Jahren die Diagnosestellung und Charakterisierung von AIBSES
als Erkrankung der äußeren Netzhaut vereinfacht. Trotzdem kommt es weiterhin häufig
zu Fehldiagnosen im Spektrum der Sehnervenentzündungen, da AIBSES nicht differenzialdiagnostisch
erwogen wird.
Schlüsselwörter
Retina - Neuroophthalmologie - intraokulare Entzündungen