Pneumologie 2024; 78(02): 84
DOI: 10.1055/a-2196-8133
Pneumo-Fokus

Rauchende nicht von Lungenspende ausschließen

Contributor(s):
Susanne Krome

Die primäre Transplantatdysfunktion (PGD) nach einer allogenen Lungenspende stellt einen wesentlichen Risikofaktor für die frühe Morbidität und Mortalität dar. Ein Nikotinabusus der Spendenden soll die Wahrscheinlichkeit für PGD erhöhen. Ihrem Ausschluss stehen Tode durch lange Wartelistenzeiten gegenüber. Die Lung Transplant Outcomes Group bestimmte den Raucherstatus nicht nur anamnestisch, sondern analysierte Nikotinmetaboliten im Urin, um das Risiko für PGD und die Mortalität genau zu überprüfen.

Fazit

Wenn Spendende rauchten, bestand ein moderat erhöhtes Risiko für eine primäre Transplantatdysfunktion, das sich über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren nicht auf die Mortalität auswirkte. Die Risikosteigerungen hingen von den vordefinierten Kriterien ab. Die Studiengruppe berichtet, dass Transplantate von Rauchenden von 2010–2018 von früher 31,7% auf 12,1% abgenommen hätten. Deren Spenden betrachten sie aber trotz der mäßig gesteigerten Wahrscheinlichkeit für PGD als sicher und wichtig für die Vergrößerung des Spenderpools. 2020 seien 16,1 Patient*innen/100 Wartelistenjahre gestorben.



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Article published online:
16 February 2024

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