ergopraxis 2024; 17(03): 1
DOI: 10.1055/a-2212-1893
Editorial

Die Wirkung von Räumen nutzen

Nicole Kaldewei

Ist es Ihnen auch aufgefallen? Die (Innen)-Architektur hält verstärkt Einzug in der Ergotherapie. Wir hatten in den letzten Ausgaben einiges dazu. Nicht, dass es ein neues Thema wäre. Ebenso wie die Architektur beschäftigen sich die Arbeits- und Umweltpsychologie bereits seit langer Zeit mit der Wirkung von Räumen auf Menschen. Und es gibt sicher einige von uns, die dies schon immer in ihre Überlegungen einbezogen haben. Dennoch habe ich den Eindruck, dass wir dieses Thema angehen wollen, und das finde ich hervorragend!

Wer von uns gestaltet sich sein Zuhause nicht auch gerne wohnlich, wenngleich dies natürlich ein individuelles Empfinden ist. Sowohl für Angestellte als auch für Klient*innen ist es darüber hinaus von hoher Bedeutung, wenn sie den Ort, den sie zur Arbeit oder zur Behandlung aufsuchen, ansprechend eingerichtet wissen. Gegenteilige Beispiele kennen wir vermutlich alle, in denen die Bobath-Liege der einzige Einrichtungsgegenstand oder der Ergotherapieraum mit verstaubten Gerätschaften gefüllt ist.

Die Raumgestaltung wirkt sich auf das Verhalten allgemein aus, aber auch spezifisch auf das soziale Verhalten, die Kommunikation, Arbeitsleistung und Arbeitszufriedenheit. Cord Denecke und Jasmin Möller berichten ab Seite 32 von der Umgestaltung der Arbeitstherapie in der Tagesklinik Blankenburg. Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung stand hier auch die räumliche Umgestaltung auf dem Programm. Vielleicht inspiriert Sie dies, Ihre eigenen Räumlichkeiten mit anderen Augen zu betrachten – es lohnt sich bestimmt!

Nicole Kaldewei



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Article published online:
01 March 2024

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