Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2024; 18(01): 17-26
DOI: 10.1055/a-2225-8914
Perioperative Medizin

Perioperatives Management der oralen Antikoagulation

Thomas Thiele
1   Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany (Ringgold ID: RIN60634)
,
Florian Langer
2   Onkologie, Hämatologie und KMT mit der Sektion Pneumologie, Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
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Patienten mit oraler Antikoagulation stellen besondere Anforderungen an das perioperative Management: Sowohl das Blutungs- als auch das Thromboserisiko sind erhöht. Zudem werden pharmakologisch sehr unterschiedliche Medikamente eingesetzt. Ein standardisiertes Vorgehen erhöht die Patientensicherheit und bietet logistische Vorteile. Gleichzeitig müssen individuelle Risikofaktoren im Blick behalten werden, um Patienten mit oraler Antikoagulation optimal zu versorgen.

Kernaussagen
  • Der perioperative Umgang mit oral antikoagulierten Patienten bleibt aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Indikationen zur Antikoagulation eine Herausforderung.

  • Patienten mit Vorhofflimmern, DOAK-Einnahme und geringem bis moderatem Thrombose- und Blutungsrisiko sowie normaler Nierenfunktion können relativ einheitlich behandelt werden.

  • Kommen weitere individuelle Risikofaktoren wie eine Niereninsuffizienz oder zusätzliche Thromboserisiken hinzu, schränkt dies den Spielraum für eine standardisierte Behandlung ein.

  • Hochrisikopatienten benötigen zumeist ein komplexes perioperatives Gerinnungsmanagement mit interdisziplinärer Risikoabwägung und Therapieentscheidung.

  • Nach Antagonisierung der oralen Antikoagulation sollte in Abhängigkeit vom Blutungsrisiko frühzeitig an eine Thromboseprophylaxe bzw. Wiederaufnahme der Antikoagulation gedacht werden.



Publication History

Article published online:
20 March 2024

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