Handchirurgie Scan 2024; 13(04): 255-274
DOI: 10.1055/a-2252-2853
CME-Fortbildung
Lappenplastiken

Defektrekonstruktion an der Hand und am Unterarm mit gestielten Lappenplastiken

Constanze Kuhlmann
,
Elisabeth Maria Haas-Lützenberger
,
Riccardo E. Giunta

Die Deckung von Weichteildefekten an Hand und distalem Unterarm stellt in der rekonstruktiven Handchirurgie eine komplexe Herausforderung dar. Eine geringe Narbenbildung, gute Gleitfähigkeit der Sehnen bzw. Nerven und eine dünne Weichteilbedeckung sind Voraussetzungen für eine Wiederherstellung der Handfunktion. In diesem Artikel werden lokal gestielte Lappenplastiken zur Defektrekonstruktion an Hand und distalem Unterarm vorgestellt und unter Berücksichtigung alternativer rekonstruktiver Verfahren diskutiert.

Kernaussagen
  • Mit gestielten Lappenplastiken können unter genauer Berücksichtigung der Limitierungen des jeweiligen Verfahrens sehr gute Ergebnisse an der Hand erzielt werden.

  • Die Auswahl der rekonstruktiven Methode sollte individuell unter Berücksichtigung der Größe und Erreichbarkeit des Defekts, der Verfügbarkeit des lokoregionalen Gewebes, des funktionellen und ästhetischen Anspruchs des Patienten und der eigenen operativen Erfahrung erfolgen.

  • Für die erfolgreiche Präparation einer gestielten Lappenplastik an der Hand und am Unterarm sind dezidierte anatomische Kenntnisse und das Bewusstsein für individuelle Varianten notwendig.

  • Die Nachteile einer gestielten Lappenplastik am Unterarm zeichnen sich insbesondere durch funktionelle und ästhetische Einschränkungen an der Hebestelle aus. Dennoch können gestielte Lappenplastiken am Unterarm unter speziellen Umständen sinnvoll sein, z.B. bei vaskulären Vorerkrankungen oder älteren Patienten.



Publication History

Article published online:
09 December 2024

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