Sprache · Stimme · Gehör 2024; 48(02): 118-119
DOI: 10.1055/a-2276-4936
Interview

Singen im Alter – Spaß, Förderung, Therapie?

Interview mit Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Zur Person

Prof. Dr. phil. habil. Susanne Voigt-Zimmermann hat seit 2017 die Professur für Sprechwissenschaft an der MLU Halle-Wittenberg inne. Zuvor hat sie klinisch-therapeutisch und wissenschaftlich an den Universitäts-HNO-Kliniken in Jena und Magdeburg sowie an der Universität Heidelberg in Forschung und Lehre gearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind aktuell: Diagnostik, Therapie und Prävention von Stimmstörungen sowie kommunikative Teilhabe alternder und alter Menschen.

Sie haben sich in den letzten Jahren mit dem Thema Singen im Alter beschäftigt. Wo liegt für Sie der Reiz an diesem Thema?

Reiz ist vielleicht das falsche Wort, Notwendigkeit bringt es besser auf den Punkt. Immer mehr Menschen werden immer älter. Sie wollen bis ins hohe Alter auch stimmlich-sprecherisch aktiv sein und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Dazu wollen bzw. müssen Menschen in sprechkünstlerischen Berufen schon heutzutage bis ins hohe Alter arbeiten, was sich auch auf Singstimmberufe überträgt. Wir müssen uns also nicht nur selber länger stimmlich fit halten, sondern auch in den Bereichen Stimmbildung, Stimmdiagnostik/-therapie und Stimmstörungsprävention auf eine immer älter werdende Klientel einstellen. Notwendig sind zudem spezifische präventive Ansätze in früheren Lebensjahren. Neben der Erwachsenen- und Kinderstimme sollte daher die Vermittlung spezifischer geragogischer Lehrinhalte zum Ausbildungs- und Lehrkanon von zukünftigen Stimmtherapeuten und Gesangspädagogen gehören.



Publication History

Article published online:
14 June 2024

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