Arthritis und Rheuma 2024; 44(04): 221-229
DOI: 10.1055/a-2279-6066
Schwerpunkt

Wie beeinflusst eine gute medikamentöse Krankheitskontrolle den Verlauf und die orthopädische Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen?

Ralph Gaulke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Sektion Obere Extremität, Fuß- und Rheumachirurgie, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover
2   Herzogin Elisabeth Hospital, Sektion Fuß- und Rheumachirurgie, Orthopädische Klinik, Braunschweig
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ZUSAMMENFASSUNG

Die Inzidenz der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und insbesondere der rheumatoiden Arthritis steigt weltweit. Durch den Einsatz von Biologika und Januskinase-Inhibitoren kann der Krankheitsverlauf in der Schwere deutlich abgemildert werden. Durch diese bessere Kontrolle der Erkrankung sind gelenkerhaltende Operationen länger möglich als in der Vergangenheit. Da die Gelenkzerstörung unter dieser Therapie zwar langsamer, aber aufgrund fehlender oder nur geringer Schmerzen häufig unbemerkt verläuft, ist die ganze Aufmerksamkeit der Patienten und behandelnden Ärzte gefordert, um die Chancen für gelenkerhaltende Eingriffe nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Die Beurteilung der Krankheitsaktivität sollte sowohl anamnestisch, klinisch, laborchemisch als auch durch die bildgebende Diagnostik erfolgen. Die Intervalle zur Nachuntersuchung sind individuell festzulegen und hängen maßgeblich von der individuellen Krankheitsaktivität ab. Schwellungen der Sehnenscheiden und Gelenke, welche unter wirksamer Basistherapie auftreten, sollten unbedingt abgeklärt werden, um einerseits keine Infektionen zu übersehen und andererseits Gelenkschäden durch die entzündlich-rheumatische Aktivität so gering wie möglich zu halten.



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Article published online:
06 September 2024

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