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DOI: 10.1055/a-2335-6154
Update zur Diagnostik und Therapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Update on diagnostics and therapies in inflammatory bowel diseases
Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) stellen die beiden Hauptentitäten der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar. Diese immunmediierten Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes sind gekennzeichnet durch einen rezidivierenden und progressiven Verlauf, der mit erhöhter Morbidität und auch Mortalität vergesellschaftet ist. Eine frühzeitige und optimierte anti-inflammatorische Behandlung, die Festlegung von Therapiezielen und eine Überwachung der Krankheitsaktivität sind daher für die betroffenen Patientinnen und Patienten essenziell.
Die zunehmende Entwicklung zielgerichteter Therapien, die auf einem besseren Verständnis der Immunpathogenese der CED beruhen, hat zu erheblichen Verbesserungen in der Versorgung der Patientinnen und Patienten mit CED geführt.
In dem Beitrag von Frau Dr. Kafel, Frau Dr. Rodriguez de Castro Zalona, Frau Dr. Seiz und Frau Prof. Schnoy (Universitätsklinikum Augsburg) werden ein Überblick über die neuesten medikamentösen Therapie-Optionen bei Morbus Crohn und wertvolle Hinweise auf deren Einsatz in der klinischen Praxis gegeben. Nachfolgend werden durch Fr. Dr. Sonnenberg, Frau Prof. Siegmund und Herrn Prof. Weidinger (Charité – Universitätsmedizin Berlin) sehr anschaulich die Entscheidungsprozesse zur Therapiefindung bei Colitis ulcerosa anhand von verschiedenen Fallbeispielen illustriert und dabei auch praktische Hinweise zu den einzelnen Substanzen gegeben. Herr Prof. Rath (Universitätsklinikum Erlangen) unterstreicht in seinem Dossier den Stellenwert der Endoskopie bei CED und gibt uns dabei auch spannende Einblicke in die Entwicklung neuartiger endoskopischer Verfahren. Herr Dr. Lande und Frau Prof. Blumenstein (Universitätsmedizin Frankfurt) geben uns abschließend Einblicke in aktuelle Therapieziele bei der Behandlung von CED. Diese umfassen nicht nur eine klinische Remission, sondern auch die objektive Kontrolle der Entzündung auf verschiedenen Ebenen.
Die vorliegenden Beiträge reflektieren die bedeutenden diagnostischen und therapeutischen Fortschritte, die in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit CED erreicht werden konnten. Allerdings sei auch darauf hingewiesen, dass die Komplexität der CED mit heterogenen phänotypischen Manifestationen, variierenden Krankheitsverläufen und unterschiedlichem Therapie-Ansprechen ein individualisiertes therapeutisches Vorgehen erfordert. Die frühzeitige Initiierung einer wirksamen Therapie, regelmäßiges Monitoring der Krankheitsaktivität, Erreichen einer langfristigen steroidfreien klinischen Remission, die Abheilung der entzündlichen Aktivität der intestinalen Mukosa, die Prävention therapie- und krankheitsbedingter Nebenwirkungen sowie eine Wiederherstellung der Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten sollte dabei das Credo unserer ärztlichen Tätigkeit bei CED darstellen.
Allen Autorinnen und Autoren der Beiträge dieser Ausgabe sei für ihre fachlich und didaktisch exzellente Arbeit herzlich gedankt. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, darf ich viel Freude beim Lesen dieser praxisrelevanten Beiträge wünschen.
Ihr
Raja Atreya
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
31. März 2025
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