Abstract 
         
         
            Objective  The aim of this study was to evaluate differences in lameness
            prevalence among Austrian dairy farms for both lactating and dry cows as
            assessed by locomotion scoring (LCS 1–5) by an expert and a student who had
            received brief training in locomotion scoring and by farmers’ estimates and by
            farmers’ lameness assessments.
         
         
            Materials and methods  In total, 632 cows from 11 farms were evaluated,
            including 553 lactating and 79 dry cows. Lameness prevalence was calculated for
            all farms collectively as well as for individual farms. The ratio of lameness
            prevalence determined by the student/expert (Student’s Assessment Index: SAI),
            the ratio between farmers’ assessments/expert assessments (Farmers’ Assessment
            Index: FAI) and the ratio between farmers’ estimates/expert assessments
            (Farmers’ Detection Index: FDI) were calculated.
         
         
            Results  For the expert, the mean lameness prevalence (LCS≥2) among all 632
            cows was 63.1%, while for the student it was 60.2%, and the farmers’ assessment
            was 37.3%, resulting in a mean difference of 25.8% between the expert and the
            farmers. In cows with LCS 2, the SAI was 99.6%, in cows with LCS 3, it was
            84.4%, and in cows with LCS≥4, it was 88.6%. The mean FDI and FAI for all cows
            on the 11 farms were 35.1% and 58.2%, respectively, with wide variation across
            farms (6.8–79.1% and 17.8–94.7%, respectively). Overall, lactating and dry cows
            exhibited a high mean lameness prevalence (63.9% vs. 59.6%), which differed by
            only 4.3%.
         
         
            Conclusions and clinical relevance  Farmers should actively assess their
            cattle for lameness on a regular basis. Moreover, they should be trained to
            identify lame cows (lactating and dry cows), especially those showing mild
            lameness (LCS 2). Since the recently trained student achieved similar high
            recognition rates as the expert, it is assumed that a training in locomotion
            scoring can contribute to higher recognition rates.
          
         Zusammenfassung 
         
         
            Gegenstand und Ziel  In dieser Studie wurde die Lahmheits-prävalenz in 11
            österreichischen Milchviehbetrieben mittels Locomotion-Scorings (LCS 1–5) durch
            eine Expertin und eine Studentin ermittelt und mit den Einschätzungen und
            Lahmheitsbewertungen der Landwirte verglichen. Ziel war es, die Differenz in der
            Lahmheitsbeurteilung zwischen der Expertin und Studentin, die eine kurze
            Einschulung im Locomotion-Scoring erhalten hatte, einerseits und zwischen der
            Expertin und den Landwirten andererseits zu erheben, und zwar sowohl bei
            laktierenden als auch bei trockenstehenden Kühen.
         
         
            Material und Methoden  Insgesamt wurden 632 Kühe in 11 Betrieben beurteilt,
            davon 553 laktierende und 79 trockenstehende Kühe. Die Lahmheitsprävalenz wurde
            sowohl für alle Betriebe zusammen als auch für jeden einzelnen Betrieb bestimmt.
            Zudem wurde das Verhältnis zwischen den ermittelten Lahmheitsprävalenzen der
            Studentin und der Expertin (Student’s Assessment Index: SAI), dem Landwirt und
            der Expertin (Farmers’ Assessment Index: FAI) sowie das Verhältnis zwischen der
            Schätzung der Lahmheitsprävalenz durch die Landwirte und der Lahmheitsbewertung
            durch die Expertin (Farmers’ Detection Index: FDI) berechnet.
         
         
            Ergebnisse  Laut Expertin betrug die mittlere Lahmheitsprävalenz (LCS≥2)
            bei allen 632 Kühen 63,1%, während die Studentin 60,2% und die Landwirte 37,3%
            der Lahmheiten korrekt erkannten. Die Differenz in der korrekten
            Lahmheitserkennung zwischen Expertin und Landwirten lag somit im Mittel bei
            25,8%. Der SAI bei Kühen mit LCS 2 betrug 99,6%, bei Kühen mit LCS 3 84,4% und
            bei Kühen mit LCS≥4 88,6%. Der mittlere FDI bzw. FAI für alle Kühe in den 11
            Betrieben betrug 35,1% bzw. 58,2%, jedoch war die Varianz zwischen den einzelnen
            Betrieben groß (6,8–79,1% bzw. 17,8–94,7%). Laktierende und trockenstehende Kühe
            wiesen hohe mittlere Lahmheitsprävalenzen auf (63,9% vs. 59,6%), die sich nur um
            4,3% unterschieden.
         
         
            Schlussfolgerungen und klinische Relevanz  Aus diesen Ergebnissen lässt
            sich die Empfehlung ableiten, dass Landwirte regelmäßig eine aktive
            Lahmheitsbewertung ihrer Tiere durchführen sollen, sowohl bei laktierenden als
            auch bei trockenstehenden Kühen, und in der Erkennung von Lahmheiten, vor allem
            von geringgradigen Lahmheiten (LCS 2), geschult werden sollten. Da die frisch
            eingeschulte Studentin ähnlich hohe Erkennungsraten wie die Expertin erzielte,
            wird angenommen, dass eine Schulung im Locomotion-Scoring zu höheren
            Erkennungsraten beitragen kann.
          
         Keywords Lameness prevalence - Student’s Assessment Index - Farmersʼ Assessment Index - Farmers’
            Detection Index - cattle
 
         
         Schlüsselwörter Lahmheitsprävalenz - Student’s Assessment Index - Farmersʼ Assessment Index - Farmers’
            Detection Index - Rind